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Der Prinz ist verknallt-Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ kommt bei kleinen und erwachsenen Besuchern in der Burg gut an

Bad Vilbel. Bereits vor Beginn der Premierenvorstellung herrschte auf den Rängen eine Stimmung wie bei einem Rockkonzert. Da wurde gelacht, gerufen und gewunken, es wurden Neuigkeiten ausgetauscht und Freunde aus anderen Klassen lautstark begrüßt. Kein Vergleich mit einem klassischen erwachsenen Opernpublikum. Mädchen und Jungen sind gespannt.

Und dann beginnt das Stück. Prinz Tamino (Lucas Vanzelli) huscht im mit Königskrone verzierten Pyjama und Teddy im Arm ins Bett. Aus seinen unruhigen Träumen weckt ihn die erste Dame (Maren Favela, die auch die Rolle der Papagena und des Monostatos singt) der Königin der Nacht (Manuale Strack). „Die singt so hoch, die kann man gar nicht verstehen“, sagen zwei Jungs aus der Schar der kleinen Zuschauer. Dafür verstehen sie den lustigen, vorlauten Vogelhändler Papageno (Björn Bürger) gut und auch Prinz Tamino, der beim Blick auf Prinzessin Paminas (Kateryna Kasper) Foto in Liebe erglüht und singt „Ja, ja, die Liebe ist’s allein“. „Oh Gott, den hat’s erwischt“, kommentiert ein Mädchen die schwärmerische Liebeserklärung. Immer wieder äußern die jungen Zuschauer ihre Meinung zum Bühnengeschehen oder spielen die Handlung in Benedikt Borrmanns Inszenierung mit (die musikalische Leitung obliegt Markus Höller). Sie weisen Tamino und Papageno den Weg von den Rängen in den Zauberwald oder freuen sich, als Giraffe, Krokodil und Vögel beim Zauberer in den Kulissen aufzutauchen. Gespannt lauschen sie dem magisch klingenden Glockenspiel oder der lieblichen Melodie der Zauberflöte, verfolgen die Prüfungen Taminos, Papagenos und Paminas.

Die Aufführung in der Wasserburg entstand in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Musikhochschule. Darsteller und Musiker strahlten beim Schlussapplaus, wohl auch angeregt von ihrem munteren Publikum. Denn das war mit der Leistung rundum zufrieden und äußerte fachkundig: „Musik und Gesang waren gut, auch das sich am Ende alle wieder miteinander versöhnt haben.“ Einige Erstklässler wollen „Die Zauberflöte“ nun sogar selber nachspielen.

„Die Zauberflöte“ wird noch bei drei Vorstellungen in der Burg gezeigt: Am Sonntag, 10. Juli, um 11 Uhr sowie an den Samstagen, 30. Juli, und , 3. September jeweils um 15 Uhr. Karten kosten zwischen 4 und 14 Euro.