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Die Nidda blieb im Bett – Die Prognose des Deutschen Wetterdienstes für die Quellenstadt wurde zum Glück knapp verfehlt

Bad Vilbel. Schon am Sonntagmittag pendelte sich in Bad Vilbel der Nidda-Pegel in Höhe des Hallenbades auf ungefährliche drei Meter ein. Mit einer spektakulären und in dieser Form noch nie da gewesenen Gemeinschaftsaktion von Wetterauer Feuerwehren und Katastrophenschutz hatten sich die Vilbeler vorbereitet. Ab Freitagvormittag, insgesamt 24 Stunden lang, befüllten 300 Feuerwehrleute aus Bad Vilbel und acht weitere Wetterauer Wehren 14 000 Sandsäcke. Insgesamt 200 Tonnen Sand wurden mit Hilfe einer vom Katastrophenschutzzentrum Hofheim überlassenen Anlage in Jutesäcke aus dem Katastrophenschutzlager Wetzlar gefüllt, auf Paletten der Firma Hassia verladen und mit Kunststofffolie vor Nässe geschützt. Vorgesehen waren die Sandsäcke für kritische Stellen an der Nidda in Höhe der Alten Mühle, des Marktplatzzentrums und der Hasengasse. Allein in diesem Komplex mit Eigentumswohnungen gegenüber dem Hallenbad hätte man nach Angaben von Stadtbrandinspektor Matthias Meffert auf 400 Meter Länge das Nidda-Ufer schützen müssen. Dazu wären bei einer Packhöhe von 80 Zentimetern allein 12000 Sandsäcke nötig gewesen. Selbst die Riesenmenge an Säcken hätte im Ernstfall also kaum ausgereicht. „Aber was hier im Jahr 2003 passiert ist, sollte nicht wieder vorkommen“, begründete Meffert die Aktion.

Was aber nun – nach Ausbleiben des Hochwassers – mit den Säcken geschehen soll, ist offen und offensichtlich kein kleines Problem. In der Lagerhalle der ehemaligen Firma Astra, im Gewerbegebiet Rosengarten, können sie nur kurzzeitig verbleiben. Da der Sand feucht ist, haben die Jutesäcke überdies nur eine Haltbarkeitsdauer von einem halben Jahr. Die Kosten trägt zunächst die Stadt. Seite 2