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Die Osteoporose im Fokus-„Warum werden Knochen weich?“ – dieser Frage geht das Ärztenetz bei einem Symposium nach

Bad Vilbel. „Warum werden unsere Knochen weich?“ Dieser Frage geht das Ärztenetz Bad Vilbel in sechs je 20-minütigen Vorträgen im Haus der Begegnung nach. Allgemeinmediziner, Chirurgen, Ernährungswissenschaftler und Internisten informieren Betroffene und Interessenten über die Volkskrankheit Osteoporose, über Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung. „Osteoporose ist eine Knochenkrankheit mit einem hohen Risiko für Knochenbrüche. Sie tritt bei Frauen und Männer auf. Rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung über 50 Jahre, das sind 7,8 Millionen Menschen, sind an Osteoporose erkrankt “, sagt Dr. Wolfgang Beyer. Der Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin hat zusammen mit neun Kollegen das Ärtzenetz Bad Vilbel gegründet, dessen 1. Vorsitzender er ist. Vor einem Jahr veranstaltete der Verein eine Vortragsreihe rund um das Thema Herzproblematik, jetzt zu Osteoporose und für Ende des Jahres ist ein Vortrag zum Themenkreis Schwindel geplant. Ziel des Vereins sind Fortbildung und Information für Patienten und die 44 Bad Vilbeler Ärzte. „Osteoporose kommt auf leisen Sohlen, verläuft anfangs schleichend, verursacht keine Beschwerden. Haben die Knochen deutlich an Masse verloren, genügt oft ein harmloser Sturz, aber auch Tätigkeiten wie Heben oder Tragen, um einen Knochenbruch zu erleiden“, berichtet der Allgemeinmediziner Matthias Pels.

Die Ursachen für den Ausbruch der Krankheit sind vielschichtig. Zu ihnen gehören Untergewicht, Nikotinkonsum, falsche Ernährung, Wechseljahre, Bewegungs-, Sonnen- und Kalziummangel, bestimmte Erkrankungen wie Unter- und Überfunktion der Schilddrüse, Prostatabehandlung, diabetische Nierenerkrankung, rheumatoide Arthritis, erbliche Vorbelastungen. Aber auch die Einnahme knochenschädigender Medikamente wie Cortison.

Abgeklärt werden die Risikofaktoren für Osteoporose- und Knochenbruchrisiko mittels diagnostischer Methoden in einem Arzt-Patienten-Gespräch und durch eine körperliche Untersuchung. „Sollte sich das Risiko bestätigen, erfolgt eine Knochendichtemessung mittels der DXA-Methode an der Lendenwirbelsäule und Hüfte“, beschreibt Dr. Beyer den nächsten Schritt. „Allerdings übernehmen die Krankenkassen die Kosten für diese Untersuchung erst, wenn ein Befund vorliegt“, ergänzt Allgemeinmediziner Pels. Bei der Veranstaltung legen die Referenten Fragebögen aus, zeigen das Gerät zur Untersuchung der Knochendichtemessung in einer chirurgischen Praxis und informieren über Bewegungstherapie in einem Fitnessstudio. „Viel bewegen, mindestens eine halbe Stunde mittags im Freien, und darauf achten, dass man mit dem Essen genügend Kalzium und Vitamin D3 bekommt“, empfehlen die Mediziner.