Bad Vilbel. Die Zehnkampf-Mannschaft des TV Bad Vilbel hat sich zum Ziel gesetzt, bei der diesjährigen deutschen Zehnkampfmeisterschaft in Vaterstetten vertreten zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die TV Bad Vilbeler Thorsten Dauth, Marcel Breitkopf und Thomas Stewens einem ersten Formtest beim landesoffenen Zehnkampfmeeting am Pfingstwochenende in Gießen unterzogen.
Hierbei hat sich der ehemalige Weltmeisterschaftsteilnehmer und deutsche Meister, Thorsten Dauth, der sich mit Ende dieser Fußballsaison endgültig von seinem Posten als Schlussmann des Verbandsligisten TSG Usingen verabschiedet hat, auf die Sprint und Wurfdisziplinen konzentriert. So gelangen dem 44-jährigen Zwei-Meter-Athleten im Kugelstoßen mit 14,37 m, im Diskuswurf mit 39,08 m und im Speerwerfen mit 49,04 m sehr starke Leistungen. Im 100 m-Sprint und dem 400 m-Lauf zeigten sich noch deutliche Leistungsreserven, welche aber in den kommenden Wochen bis zur hessischen Mehrkampfmeisterschaft am 2/3. Juli durch intensives Training gehoben werden können. Bei der hessischen Meisterschaft müsste Dauth dann in der Lage sein, die für die DM Teilnahme erforderliche Punktzahl in Höhe von 6000 Punkten zu erreichen.
Noch spannender wird die Qualifikation vermutlich für Thomas Stewens, der als Jahrgang 66 noch ein paar Jahre älter als Dauth ist. Stewens, ehemaliges Nationalmannschaftsmitglied und Nr. 23 der ewigen Weltrangliste im Ein-Stunden-Zehnkampf startete in Gießen in allen zehn Disziplinen. Gute Leistungen im Stabhochsprung mit 4,00 m und im abschließenden 1500 m-Lauf in 4:45,20 min führten zu einem Ergebnis von 5.806 Punkten. Damit übertraf Stewens den 12 Jahre alten deutschen Rekord des ehemaligen Seniorenweltmeisters Klaus-Peter Neuendorf in der Altersklasse M45 zwar um knapp 200 Punkte, verpasste aber dennoch die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft um 194 Punkte. Da Stewens jedoch dieses Jahr schon deutlich bessere Wurfergebnisse gezeigt hatte und auch im Sprint noch Verbesserungspotential besteht, könnte auch für ihn bei den hessischen Meisterschaften ein Ergebnis über 6000 Punkte möglich sein.
Für den frischgebackenen Abiturienten Marcel Breitkopf sollte diese Qualifikationsnorm keine ernsthafte Hürde darstellen.
Der 21-jährige Wahl-Bad Vilbeler zeigte sich in glänzender Form und erreichte im Stabhochsprung mit 4,70 m und im Speerwerfen mit 49,53 m jeweils neue Bestleistungen. Insbesondere im Stabhochsprung zahlt sich die intensive Zusammenarbeit mit der Olympiateilnehmerin und Deutschen Meisterin Nastja Reiberger aus. So steigerte Breitkopf seine Stabhochsprungbestleistung dieses Jahr um 25 cm auf einen neuen Kreis- und Vereinsrekord und damit gleichzeitig auf das Niveau internationaler Spitzenzehnkämpfer. In den anderen Sprung- und Wurfdisziplinen zeigte der Athlet aber noch technische Schwächen, die bessere Ergebnisse verhinderten. Hier wird der junge Zehnkämpfer mit seinem Trainer Thomas Stewens die Zeit bis zur Hessischen Meisterschaft intensiv nutzen, um dort seiner Rolle im erweiterten Favoritenkreis gerecht zu werden.
Holger Rühl, neuer Leichtathletik-Abteilungschef des TV Bad Vilbel setzt die Ziele für die Hessische Mehrkampf-Meisterschaft am 2. und 3. Juli in Viernheim hoch: „Wir können uns auf der Hessischen Meisterschaft keinen einzigen Ausfall leisten, da sich für die Deutsche Meisterschaft jeder Athlet einzeln für die dreiköpfige Vereinsmannschaft qualifizieren muss. Dies gelingt meist nur einer Handvoll von Vereinen aus ganz Deutschland, aber mit diesen drei erfahrenen Athleten können wir unser großes Ziel der DM-Teilnahme trotzdem erreichen. Bei den Hessischen Meisterschaften erwarten wir Platzierungen auf dem Treppchen, sowohl von der Mannschaft als auch von Marcel Breitkopf“. (zlp)