Veröffentlicht am

»Dorfelder Liste« will mitmischen

Carolin Heinemeyer kandidiert auf der Dorfelder Liste für die Kommunalwahl. Foto: PM
Carolin Heinemeyer kandidiert auf der Dorfelder Liste für die Kommunalwahl. Foto: PM

Niederdorfelden. In Niederdorfelden könnte es nun doch eine größere Vielfalt bei der Kommunalwahl im März geben. Sah es zeitweilig so aus, als ob nur noch SPD und Grüne kandidieren würden, so werden die Wähler nun doch eine breitere Auswahl haben: Fristgerecht reichte die neu gegründete Wählergemeinschaft »Dorfelder Liste« ihre Unterlagen bei der Gemeindeverwaltung ein.
Angeführt wird die überparteiliche Liste vom langjährigen Gemeindevertreter Horst Schmidt, der kürzlich aus der grünen Partei ausgetreten ist, sowie der Neueinsteigerin Carolin Heinemeyer, die vielen Niederdorfeldern als amtierende Kürbiskönigin bekannt ist.
»Die Überlegungen dafür gab es schon länger. Als im Dezember dann berichtet würde, dass die CDU bei der Kommunalwahl nicht mehr antreten wird, sind einige Leute ins Grübeln gekommen. Kurzfristig haben wir uns dazu entschlossen, die Wählergemeinschaft zu gründen«, sagt Schmidt.
Dann musste alles schnell gehen. Am 4. Januar war die Frist zur Einreichung der Listen abgelaufen. Auch der Wahlleiter der Gemeinde, Thomas Keitel, war zunächst skeptisch. »›Wie wollt ihr das schaffen?‹, hat er mich gefragt«, berichtet Schmidt. Schließlich mussten Unterschriften gesammelt, Formulare ausgefüllt und eine Versammlung abgehalten werden. »Die Zusammenkunft war dann am 28. Dezember. Es gab viele Stolperfallen, aber wir haben es noch rechtzeitig geschafft«, sagt Schmidt.
Der 64-Jährige hatte Ende vergangenen Jahres öffentlich gemacht, dass er nach 28 Jahren im Gemeindeparlament – zuletzt als Fraktionsvorsitzender der Grünen – nicht mehr für seine Partei antreten wird. Als Gründe hatte er angeführt, dass er mit der örtlichen Politik der Grünen nicht mehr zurechtkomme und mit der Entwicklung der Ökopartei insgesamt hadere, was letztlich zu seinem Austritt führte.
Drei Frauen und zehn Männer
Nun ist er nicht mehr alleine. Drei Frauen und zehn Männer umfasst die Kandidatenliste. »Sie stellt einen guten Querschnitt der Bevölkerung unserer Gemeinde dar. Vom Bio-Landwirt über die Diplom-Mathematikerin bis zum Ingenieur, dem Elektromeister und der Kauffrau bis zur Rentnerin reicht das Spektrum.
Erfahrene Kommunalpolitiker bilden zusammen mit engagierten Einsteigern eine gut aufgestellte Mannschaft«, schreibt Schmidt in einer Pressemitteilung der neuen »Dorfelder Liste«.
Die Wählergemeinschaft »sammelt« dabei Kandidaten aus verschiedenen politischen Richtungen ein. So kandidiert Peter Bauscher (33), aktuell Mitglied der CDU-Fraktion, auf Platz drei. »Bauscher betreibt ökologische Landwirtschaft, da lassen sich Schnittmengen finden«, sagt Schmidt. Carolin Heinemeyer habe er ebenfalls gewinnen können, berichtet Schmidt. Große Kenntnisse mit der parlamentarischen Arbeit bringt Stani Czmok mit, der seine jahrzehntelange Erfahrung als Mitglied des Gemeindevorstands (aktuell für die CDU) produktiv einbringen möchte. »Die Unabhängigkeit von Parteiorganisationen ist uns sehr wichtig. Die Interessen Niederdorfeldens stehen im Mittelpunkt und da soll es keine falschen Rücksichtnahmen auf Parteizentralen in Wiesbaden oder Berlin geben«, heißt es in der Mitteilung.
Und weiter: »Gemeinsam wollen wir uns für unsere liebenswerte Gemeinde und ihre Menschen einsetzen, wobei uns die Erhaltung der natürlichen Umwelt sehr wichtig ist«, erklärt Schmidt. Heinemeyer fügt hinzu, dass »wir uns in sozialen Fragen wie zum Beispiel den Betreuungszeiten bei der Kinderbetreuung engagieren werden und genauso auch die älteren Menschen nicht aus dem Blick verlieren wollen«. Auch die Integration der neu nach Niederdorfelden gezogenen Menschen inklusive der Geflüchteten stehe auf der Agenda der »Dorfelder Liste«.
Parlamentseinzug fest eingeplant
Vorrangiges Ziel für die Gründung der Wählergemeinschaft sei es, den Bürgern eine »echte Auswahl« zu bieten. Horst Schmidt ist überzeugt davon, dass es seine Liste aus dem Stand heraus ins Parlament schafft. »Ob wir die Prozente erreichen können, die die CDU zuletzt hatte, kann niemand sagen. Allerdings stehen bekannte Persönlichkeiten aus dem Ort zur Wahl, deshalb gehe ich davon aus, dass er Einzug kein Problem sein sollte.«
Nun wollen die Mitglieder der »Dorfelder Liste« den intensiven Austausch mit den Bürgern suchen. Von Mirjam Fritzsche