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Dr. Stöhr sorgt sich um die Stadt – „Unabsehbare Schädigung“ – Bürgermeister warnt vor Demagogie und Stimmungsmache

Bad Vilbel. „Mit großer Betroffenheit habe ich zur Kenntnis genommen, dass ein Bürgerbegehren gegen die Büchereibrücke angezettelt wird“, erklärt Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr und verweist darauf, dass ein erfolgreiches Bürgerbegehren „eine unabsehbare Schädigung der Stadt zur Folge“ hätte. Die Entwicklung der Innenstadt würde auf Jahre stillgelegt, Investoren verunsichert und vertrieben und auf Jahre wäre eine Bücherei nicht zu verwirklichen, die Weiterbildung der Kinder beeinträchtigt, schildert Stöhr die Folgen. Ein Förderer der Stadt, der bereit sei, Millionenbeträge zugunsten der Stadt zu stiften oder zu investieren, würde vielleicht unwiderruflich verprellt. „Können wir uns das leisten?“, fragt der Rathauschef. Das Bürgerbegehren könnte dazu führen, dass „wertvolle Architektur eines international angesehenen Architekten verworfen“ würde, was Stöhr als einen Schildbürgerstreich bezeichnet.

Mit vielen Verdrehungen, wie „Monsterbauwerk von 12 bis 13 Meter, Klima, Nidda“ sei Stimmung gemacht worden. „Darf solch eine Verdrehung Erfolg haben?“, so der Bürgermeister. Tatsache sei doch, dass 8,30 Meter Höhe niedriger als ein Zweifamilienhaus und weniger als halb so hoch als die Alte Mühle ist, von einem Monsterbauwerk könne da keine Rede sein. Und das Klimagutachten „widerlegt eindeutig alle unredliche Angstmacherei. Wir haben viele Brücken über die Nidda, die sich aufheizen. Die Büchereibrücke mit ihrer Dachbegrünung ist weitaus besser als jede vorhandene Brücke“, betont Stöhr.

Der gewässerökologische Eingriff werde gleich mehrfach ausgeglichen. Und niemand könne es leugnen, dass Bad Vilbel seit Jahrzehnten unübertroffen an der Spitze bei der Verbesserung und Renaturierung der Nidda liege.

Aber auch als Kämmerer macht sich Dr. Stöhr Sorgen. „Nach dem Verlust von Radeberger und nach enormen Einnahmeeinbrüchen aufgrund der Weltwirtschaftskrise hat die Stadt leider nur noch sehr beschränkte Handlungsoptionen. Die Stadt ist auf privates Kapital dringend angewiesen. Können wir es uns leisten, private Investoren vor den Kopf zu stoßen, sogar wenn sie wie Dr. Hansgeorg Jehner gerade Millionenbeträge zugunsten der Nidda-Renaturierung eingesetzt haben?“ Als Bürgermeister dieser Stadt appelliere er „dringend, nicht Demagogie und Stimmungsmache nachzugeben, sondern die wahren Interessen der Stadt zu erkennen. Bad Vilbel braucht die Neue Mitte und die Büchereibrücke, die einmal ein wunderbarer Bürgertreff über dem Fluss werden kann“. (sam)