Veröffentlicht am

DRK im sommerlichen Dauereinsatz

In Dortelweil wird wieder zweimal im Monat Blut gespendet (v. links): Daniel Bodenburg, Anwärter für die Bereitschaftsabteilung, Blutspenderin Constanze Ament und Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag. Fotos: Christiane Kauer
In Dortelweil wird wieder zweimal im Monat Blut gespendet (v. links): Daniel Bodenburg, Anwärter für die Bereitschaftsabteilung, Blutspenderin Constanze Ament und Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag. Fotos: Christiane Kauer

Bad Vilbel. Täglich werden in Deutschland rund 15 000 Blutspenden pro Tag benötigt. Auch deswegen bietet das DRK Bad Vilbel in Dortelweil nun wieder zwei Blutspendetermine pro Monat an. Neben diesen Terminen liegt hinter dem Ortsverband ein turbulenter Sommer. Von Einsätzen bei den Burgfestspielen bis hin zu Festen und sogar bei Spielen der Frankfurter Eintracht hatten die Helferinnen und Helfer viel zu tun.
Unter dem Motto »Liegend Leben retten« hat das Deutsche Rote Kreuz am letzten August-Donnerstag ins Kultur- und Sportforum Dortelweil zur Blutspende gebeten. Täglich werden in den Kliniken in Hessen und Baden-Württemberg durchschnittlich mehr als 2700 Blutkonserven benötigt. Gerade im Sommer ist der Bedarf groß, denn dann ist Freiluftsaison und es passieren viele Sport- und Motorradunfälle.
Auch der zweite Blutspendetermin im August wurde wieder gut angenommen, wie Silke Zuschlag, Bereitschaftsleiterin des DRK Bad Vilbel, berichtet. Die verkehrsgünstige Lage des Kultur- und Sportforums mache das möglich, ebenso die Atmosphäre bei den Terminen, denn »das Drumherum muss stimmen«. Das sei in Bad Vilbel familiär, man kenne sich. Nach der Corona-Zeit dürfen Eltern, die Blut spenden, auch wieder ihre Kinder mitbringen – die so »ins Blutspenden hineinwachsen«, sprich später im besten Fall ganz selbstverständlich selbst Blut spenden.
Tägliche Sanitätsdienste im Rhein-Main-Gebiet
Am letzten Donnerstag im August war das Bad Vilbeler DRK aber nicht nur bei der Blutspende aktiv – auch bei den Burgfestspielen und sogar im Waldstadion beim Fußball-Conference-League-Spiel der Frankfurter Eintracht war es vertreten. Die gute Vernetzung nach Frankfurt macht das möglich. Bei jedem Spiel der Eintracht und auch bei jedem Eishockeyspiel der Frankfurter Löwen in der Eissporthalle ergänzen zwei Rettungssanitäter aus Bad Vilbel das DRK-Team. Auch die Jahrhunderthalle und eine Frankfurter Großbank fragen regelmäßig an. Und auch beim diesjährigen Stadionsommer und beim Firmenlauf in Frankfurt sowie beim Hessentag in Pfungstadt unterstützten die Vilbeler ihre Kolleginnen und Kollegen anderer Ortsverbände. Man hilft sich gegenseitig.
Auch in Bad Vilbel selbst gab es im Sommer – wie in jedem Jahr – für das Deutsche Rote Kreuz viele Sanitätsdienste, berichten Zuschlag und Karlheinz Weinert, Bereitschaftsleiter der Bad Vilbeler DRK-Ortsvereinigung: Tägliche Dienste bei den Burgfestspielen, beim Straßenfest, im Open-Air-Kino und beim Vilbeler Markt sind der Standard. In diesem Jahr kamen die Veranstaltungen in der VILCO hinzu und die Feste anlässlich des Heilsberg-Jubiläums. Die Gronauer Kerb, der »Sommertagszauber« für Senioren und das Weinfest in der Burg beenden im September die Sommersaison.
Bei den Sanitätsdiensten immer gefragt seien Pflaster, auf dem Vilbeler Markt auch Eisbeutel wegen der Wespenstiche. Bei den Burgfestspielen komme es bei Hitze öfter zu Schwächeanfällen, weil die Leute nicht genügend trinken. Irgendetwas ist immer zu tun, kaum ein Dienst sei ohne Einsatz, sagt Zuschlag, denn »wo viele Menschen zusammenkommen, passiert auch viel«. Eine Besonderheit gab es in diesem Jahr auf dem Vilbeler Markt: Es gab keine Einsätze wegen Alkoholisierten oder Leuten, die nach einer Prügelei versorgt werden mussten. Nur das »Übliche«: Schwächeanfälle, Insektenstiche, Brüche. Und Leute, denen nach einer Karussellfahrt etwas blümerant ist und die sich erst einmal davon erholen müssen.
So kamen in diesem Jahr bis Ende August beim Deutschen Roten Kreuz Bad Vilbel schon mehr als 3000 Stunden Sanitätsdienst zusammen. Jeder Dienst ist mit zwei Leuten besetzt, nur beim Vilbeler Markt sind es bis zu 15 Helferinnen und Helfer. Alles ehrenamtlich. Doch das DRK bekommt von der Stadt und den Leuten, denen es helfen kann, viel Dank und Anerkennung – und freut sich sehr darüber. Und was kommt nach dem Sommer? »Es geht munter weiter«, sagt Silke Zuschlag, wenn auch nicht mehr mit täglichen Einsätzen. Aber es gebe immer Feste und Veranstaltungen, bei denen ein Sanitätsdienst gefragt sei. »Wir lehnen nichts ab«, ergänzt sie. Auf das DRK sei eben Verlass.
Von Christiane Kauer