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Ein Fest für den Betrachter – Die Malerin Sigrid Trnka aus Heldenbergen stellt ihre Bilder im Rathaus aus

Nidderau. Unter dem Motto „Der höchste Vorzug eines Bildes ist es, dem Auge ein Fest zu geben“ werden derzeit knapp 70 Bilder der Malerin Sigrid Trnka aus Heldenbergen im Erdgeschoss des Rathauses der Öffentlichkeit präsentiert. Die Bilder, viele davon als Eindrücke bei Reisen entstanden, zeigen fast durchweg harmonische Motive.

Trnka ist im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen geboren. „Man sagt, ich sei mit Ebbelwei getauft worden“, erzählt die 85-jährige Dame augenzwinkernd. Mehr als 20 Jahre hat sie in Nidderau gelebt, dann folgten Auslandsaufenthalte, und seit zwei Jahren wohnt sie wieder in Nidderau. Beruflich war die Weltbürgerin bei der Stadt Hanau tätig.

Das Malen hat sie in Lehrgängen und auf Akademien gelernt. Zwar habe es für sie immer Entspannung bedeutet, doch sei sie zugleich mit der gebotenen Ernsthaftigkeit daran gegangen. Zahlreiche Bilder sind bei Reisen und Auslandsaufenthalten entstanden, die Sigrid Trnka gemeinsam mit ihrem Ehemann unternommen hat. Die bevorzugten Motive sind Bauerngärten, Mühlen, Schlösser oder Häuser im typischen Stil der jeweiligen Region aus Österreich, dem Bayerischen Wald, der Rhön oder dem Tessin. Auch die schroffe Landschaft Schottlands hat Trnka im Bild eingefangen. „Ich habe mal auf einer Farm in Afrika gelebt, da habe ich auch gemalt“, erzählt Trnka.

Das Bild „Abziehendes Gewitter“ vermittelt mit dicken Wolken in lila und grünen Tönen einen Eindruck der Bedrohlichkeit der Naturgewalten. „Ich habe mich stets gerne in der Natur aufgehalten“, berichtet die Künstlerin, wovon auch das Bild zeugt, das eine Schafherde samt Schäfer und Hütehund zeigt. Die meisten Bilder sind in den Techniken Acryl oder Aquarell gefertigt worden. Neben all den Eindrücken aus anderen Ländern sind zudem zwei Bilder mit Motiven aus der Region ausgestellt. So zeigt ein Bild das Büdinger Schloss.

Zum anderen hat Trnka erst kürzlich die Windecker Insel „Das Wärtchen“ im Bild festgehalten. Zu diesem Zweck sei sie eigens durch das Gebüsch geklettert, um die Insel so darstellen zu können, dass Kirche und Hauptstraße im Hintergrund zu sehen sind. Auch das Bild „Große Blüte“ nebenan ist erst kürzlich entstanden. Ihr Lieblingsbild ist „Herbstlaub“, bei dem die herbstlichen Farben des Laubes für die Künstlerin „auch den Herbst des Lebens“ kennzeichnen.

Malen bedeutete für sie auch immer die Chance, „mich in andere Welten zu versetzen“. Zwar habe sie schon mal den Vorsatz gehabt, mit dem Malen aufzuhören, doch habe sie die Begeisterung dafür immer wieder gepackt. „Ich werde malen, so lange es geht“, sagt Sigrid Trnka.

Die ausgestellten Bilder stehen zum Verkauf, eine Liste mit den Preisen liegt aus. Zehn Prozent des Verkaufserlöses fließen an den Verein „Ava – handeln, helfen, bewegen“, der sich die Unterstützung von Eltern behinderter Kinder zur Aufgabe gemacht hat.

Die Ausstellung ist bis zum 19. Oktober im Rathaus, Steinweg 1, zu freiem Eintritt geöffnet. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr sowie freitags von 7 bis 12 Uhr. Nachmittags ist montags von 16 bis 18.30 Uhr sowie dienstags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.