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Ein Schlag, ein Treffer – Im Feuerwehrkostüm schreitet Bürgermeister Stöhr zum Fassbieranstich

Bad Vilbel. Um 18.14 Uhr eröffnet Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) als historischer „Feuerwehr-Mann mit dem Goldhelm“ am Samstag den 190. Bad Vilbeler Markt. Hunderte von Menschen warten in der Festhalle von Eddy Hausmann auf das erste Bier.

Mit einem einzigen Schlag zapft Stöhr das erste Fass an, das traditionell unter den Eröffnungsgästen als Freibier verteilt wird. Assistiert haben ihm nicht nur Festwirt Hausmann und Binding-Verkaufsleiter Hermann Brausch, sondern auch hoher Besuch.

Der stellvertretende hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP), der bekanntlich in Dortelweil zu Hause ist, und Quellenkönigin Sahra I. sind dabei. „Ich besuche den Bad Vilbeler Markt seit meiner Kindheit und bin mächtig stolz, dass ich dieses schöne Fest heute mit eröffnen darf“, gesteht Ihre Majestät. Monarchisch gestaltet die Stadtkapelle, die zur Eröffnung spielt, auch den Auftritt von Stöhr und Hahn. Mit dem Bayerischen Defiliermarsch werden sie prunkvoll auf die Bühne gespielt. „Das erinnert an monarchische Zeiten“, merkt der Minister an und blickt auf das Jahr 1820 zurück, als der erste Bad Vilbeler Markt an anderem Ort mit viel weniger Leuten stattgefunden hat.

Nur wenige Veranstaltungen könnten auf eine so lange Tradition zurück blicken, sagt er und befindet: „Die Organisatoren der vergangenen 190 Jahre müssen hervorragende Arbeit geleistet haben, dass der Markt zum bedeutendsten Volksfest der südlichen Wetterau mit Gästen aus ganz Südhessen und Franken geworden ist.“

Nach der erstklassigen Stimmung im Zelt zu urteilen, füllt der neue Marktmeister Carsten Feik mit seinem Debüt diese großen Fußstapfen mühelos aus. „Läuft prima“, findet sein Kollege, der „technische Marktmeister“ Klaus Zeller.

Besonderen Dank verteilen Hahn und Stöhr an die Rettungs- und Ordnungskräfte sowie Hilfsorganisationen, die die Sicherheit der erwarteten 250 000 bis 300 000 Marktbesucher gewährleisten und für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Nicht zuletzt ihnen zu Ehren und mit Hinweis auf das 75-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Massenheim in diesem Jahr und das bald 60-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Heilsberg ist Stöhr in seine Uniform geschlüpft.

Aus dem Heimatmuseum Massenheim hat er sich ein Feuermeldehorn aus der Zeit um 1900 ausgeliehen. Doch er verkündet: „Ich blase freudig in das Horn und warne nicht vor Feuerzorn, sondern künd’ von tollen Tagen voll Vergnügen und Unverzagen!“ Nach einem neuerlichen Fanfarenstoß verrät er: „Dieses Instrument beweist, dass die Vuvuzela nicht in Südafrika, sondern in Bad Vilbel erfunden wurde.“

Traditionell begrüßt Klaus Koltzenburg die 42 Vereine und Gruppen des Marktzuges im Zelt. Nachdem sie durch die Stadt gezogen waren und sich mit einem Bier gestärkt hatten, stürzten sie sich mit den anderen Besuchern ins Getümmel, das sieben Karussells, 21 Imbissbuden, 19 Süßwarenstände, 22 Vergnügungsgeschäfte und 95 Verkaufsstände am Krammarkt umfasst. Mitten drin: Landtagsabgeordneter Tobias Utter sowie zahlreiche Mandatsträger aus Kreis und Stadt.

Am weitesten angereist sind der Bürgermeister des High Peak District, Graham Oakley mit seiner Frau Val aus der britischen Partnerstadt Glossop, sowie der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Neill Manchée mit seiner Frau Pat. Zwar beneidete Stöhr seinen englischen Amtskollegen um die prächtige, altehrwürdige Bürgermeisterkette, doch dafür hat Bad Vilbel das bunte, heitere Marktfest. Die Gäste von der Insel feierten es „very amused“ mit.