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Eine Erfolgsgeschichte seit zehn Jahren

Zum letzten Mal präsentieren Norbert Kühl (links) und Werner Blaim das Massenheimer »Dinner for One«. Foto: Fauerbach
Zum letzten Mal präsentieren Norbert Kühl (links) und Werner Blaim das Massenheimer »Dinner for One«. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Aus der Region für die Region sind Beschicker, Lebensmittel und Produkte auf dem Massenheimer Wochenmarkt. Am Mittwoch feierte Initiator, Ideengeber und erster Massemer »Marktmeister« Norbert Kühl mit zahlreichen Marktbesuchern den zehnten Geburtstag des Marktes.
Bereits nach dem zehnten Markt bilanzierte Norbert Kühl mit Blick auf das bunte Treiben an den Ständen und Tischen auf dem Massenheimer Hermann-Freisleben-Platz: »Wir haben jetzt jeden Mittwoch Dorfplatzfest.« Daran hat sich bis heute nichts geändert. Spielt das Wetter mit – wie bei der großen Geburtstagsfeier –, dann strömen Käufer und Genießer auf den Markt, der am 28. August 2013 erstmals stattfand. Den ersten Antrag für einen Wochenmarkt hatte der Macher aus dem Stadtteil bereits 2008 bei der Stadtverwaltung gestellt, nachdem ihm der Massenheimer Ortsbeirat mit einem einstimmigen Beschluss »grünes Licht« gegeben hatte. Es wurde ein Konzept erarbeitet, erste Gespräche mit Beschickern geführt und das Sortiment mit ihnen abgestimmt. Der ehemalige Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) erinnerte an den Besuch von Sozialdemokrat Norbert Kühl und dem damaligen Ortsvorsteher Jörg Schatz (CDU) im Rathaus. Er versicherte, dass das Duo mit seiner Idee, einen Wochenmarkt in Massenheim zu organisieren, und seiner Bitte, eine Musikanlage zu sponsern, offene Türen eingerannt sei. Als Kühl sich Mitte Dezember 2021 nach acht Jahren und 416 von ihm erfolgreich organisierten Wochenmärkten als Marktmeister verabschiedete, verlieh ihm Stöhr den Titel »Ehrenmarktmeister«. Es folgte ein Quartett bestehend aus Annette und Bernd Hielscher, Sascha Erbes und Hans-Joachim Braden. Bürgermeister Sebastian Wysocki bedankte sich bei den vier Marktmeistern für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Er betonte, dass diesen Wochenmarkt zwei Besonderheiten kennzeichneten. »Das sind die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln und der gesellige Treffpunkt. Die Kombination von beidem macht die besondere Atmosphäre aus.«
Auf vielfachen Wunsch der Beschicker und Stammgäste zeigten Ehrenmarktmeister Norbert Kühl und Werner Blaim noch einmal mit »Dinner for One« ihre komödiantischen und schauspielerischen Qualitäten. Marktmeisterin Annette Hielscher, die den runden Geburtstagsmarkt moderierte, sagte: »Es ist schön, dass dieser Wochenmarkt so gut von Bürgern zum Einkaufen und als Treffpunkt angenommen wird. Hier werden Freundschaften fürs Leben geschlossen. Wir haben viele Stammkunden, die oft beim Auf- und Abbau der Bierzeltgarnituren helfen.«
Treue Kundschaft und treue Marktbeschicker
Nicht nur die Kunden halten dem kleinen, aber feinen Wochenmarkt die Treue, sondern auch die Marktbeschicker aus der Region. Sie werben seit zehn Jahren mittwochs von 15 bis 19 Uhr (außer im Januar) erfolgreich mit dem Slogan »Wissen wo’s herkommt!« um Kundschaft. Von Anfang an dabei sind die Landmetzgerei Kemmler, der Dottenfelderhof, der Homburger Brezelbursch Norbert März und Fisch Augustin. Im Lauf der Jahre dazugekommen sind der Riedhof mit Gemüse, Getränken, Feinkost Gün und zu besonderen Anlässen ein Eisverkäufer. Die Käufer kommen zu Fuß, mit dem Rad oder Auto aus Bad Vilbel, Harheim, Nieder- und Ober-Erlenbach und Burgholzhausen. »Wir haben den Wochenmarkt vor einigen Jahren durch Zufall auf der Suche nach einem Parkplatz entdeckt. Wir haben ein Unternehmen und kommen immer wieder her, wenn es zeitlich passt«, berichteten zwei Burgholzhäuser. Auch eine Harheimerin kommt regelmäßig zum Einkaufen und Feiern vorbei. »Wir treffen uns hier mit Freunden, trinken, essen und halten ein Schwätzchen.«
Musikalisch umrahmt wurde der Wochenmarkt von Oliver Seiler und den Chorios Massenheim mit von ihm arrangierten Ohrwürmern. Danach sorgten Dr. Peter Lüttig und das »BOM Ensemble«, des Blasorchesters Massenheim, mit schmissigen Melodien für Stimmung auf dem Dorfplatz.
Von Christine Fauerbach