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Energie zuhause sparen – Klimabündnis setzt nicht nur auf Windräder, sondern auch auf Eigeninitiative

Schöneck. Jetzt kann im Klimabündnis mitgemacht werden: Mit einer Informationsveranstaltung hat die Gemeinde den Startschuss für die Schönecker gegeben.

Rund 50 interessierte Bürger sind der Einladung des Gemeindevorstandes zur Auftaktveranstaltung des „Schönecker Klimabündnisses“ kürzlich am Mittwoch in den Bürgertreff Kilianstädten gefolgt. Das Klimabündnis war von der Gemeindevertretung im Juni dieses Jahres beschlossen worden.

Mit dem Beitritt der Gemeinde zu diesem Bündnis hat sich das Gemeindeparlament verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, um den künftigen Energieverbrauch zu reduzieren, den Anteil an erneuerbaren Energien auszubauen sowie den Ausstoß schädlicher Treibhausgase zu reduzieren. Ziel ist es, mit Unterstützung und Beteiligung der Bürger Schöneck bis 2020 zur CO2-neutralen Kommune zu entwickeln.

Um erste Ratschläge dafür erhalten zu können, waren der Bürgermeister Wilfried Roos aus der „nordrhein-westfälischen Klimakommune der Zukunft“, Saerbeck, und Josef Pesch, Mitarbeiter eines mittelständischen Unternehmens für erneuerbare Energieträger, eingeladen worden. Sie sollten über Projekte und Möglichkeiten der Energienutzung sowie über konkrete Umsetzungsmaßnahmen in Kommunen berichten.

Zunächst zeigte Pesch anhand von Beispielen, dass Städte und Gemeinden für die Energieversorgung der Zukunft eine immer bedeutendere Rolle spielen werden. Denn die Zukunft der Stromgewinnung für Kommunen liege seiner Meinung nach nicht mehr in Großkraftwerken, sondern in vielen kleinen regenerativen Kraftwerken vor Ort. Dabei können Sonne, Wind und Bioenergie kostengünstig und klimafreundlich genutzt werden, sagte Pesch. Seine Firma habe dazu das Konzept „100 Prozent erneuerbare Energie – ein Gewinn in jeder Hinsicht“ entwickelt.

Damit könne die jeweilige Kommune gleich mehrere Vorteile miteinander verbinden: nämlich saubere Energie, Geldzufluss durch Investitionen und Steuereinnahmen sowie ein positives Renommee. Dass eine Gemeinde mit der Produktion von erneuerbaren Energien nicht nur dem Klimaschutz dient, sondern gleichzeitig auch noch finanziell profitieren kann, rechnete anschließend auch Roos, Bürgermeister einer kleinen, nur 7500 Einwohner zählenden Gemeinde aus Nordrhein-Westfalen vor.

Seit 2009 trägt sie ein Plus in ihrem Namen. Dieses soll auf die Auszeichnung der Gemeinde durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt- und Naturschutz zur „Klimakommune der Zukunft“ hinweisen. Honoriert wurden damit die vielen Anstrengungen, die die Gemeinde und vor allem ihre Bürger in der Vergangenheit für den Klimaschutz geleistet haben.

Ziel der Gemeinde ist es, bis zum Jahr 2030 gänzlich für den eigenen Strom und die eigene Heizwärme sorgen zu können. Bis dahin solle in der Gemeinde so viel Energie aus Sonne, Wind und Biomasse produziert werden, wie in Saerbeck verbraucht wird. „Das geht aber nur in Zusammenarbeit mit den Bürgern“, erklärte Roos.

Es zeige aber auch, dass Klimaschutz, auch wenn es im Kleinen anfängt, anschließend Großes bewirken kann. Wer global denke, müsse lokal handeln, meinte denn auch Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) zum Schluss der Veranstaltung. Für ihn seien die sieben Windräder und die zahlreichen Photovoltaikanlagen in Schöneck deshalb auch nur ein erster Schritt auf dem Weg.