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Es bleibt romantisch im Burgkeller

Mascha Pitz führt nach "King Kong" im Vorjahr nun Regie bei "Alle sieben Wellen".
Mascha Pitz führt nach "King Kong" im Vorjahr nun Regie bei "Alle sieben Wellen".

Dass sich der Keller der Burg nicht nur für Grusel- und Schauergeschichten eignet, sondern hier auch romantische Geschichten erzählt werden können, hat Regisseur Linus Buck im vorigen Jahr mit seiner Inszenierung von „Gut gegen Nordwind“ bewiesen. Buchautor Daniel Glattauer hatte mit seiner raffinierten E-Mail-Variation des klassischen Briefromans die Vorlage geliefert und die Bühnenadaption von Buck fand beim Publikum so großen Zuspruch, dass für die aktuelle Spielzeit eine Wiederaufnahme erfolgt.
Gleichzeitig wird auch die Fortsetzungsgeschichte „Alle sieben Wellen“ für die Kellerbühne inszeniert. Endet „Gut gegen Nordwind“ noch mit der Trennung von Emmi Rothner und Leo Leike, so nehmen nach nicht ganz einem Jahr Sendepause die beiden Mittdreißiger ihre E-Mail-Korrespondenz wieder auf und – verabreden sich.
Dargestellt werden die beiden Protagonisten auch in der Fortsetzung von Kika Schmitz und Michael Klein. Das dramaturgische Konzept ist jedoch nun ein anderes, wie Regisseurin Mascha Pitz betont. Das sei keine Kritik an der „Nordwind“-Inszenierung, sondern vielmehr die Absicht andere Aspekte der Fortsetzungshandlung dem Publikum nahezubringen und andere Spannungsbögen aufzubauen.
Ironisch und erotisch
Deshalb wurde auch ein anderes Bühnenbild gewählt. Die Zuschauer werden mit einer Baukastenbühne konfrontiert und überrascht, verrät die Regisseurin. Platten aus Styropor und Schaumstoff können schnell und variabel zu neuen Szenerien zusammengestellt werden. Auch Video-Einspielungen kommen zum Einsatz, um die romantischen Grundzüge der Handlung zu unterstützen. Zudem werden weiterhin die Emotionen und Gedanken von Emmi Rothner und Leo Leike per E-Mails vermittelt, aber es gibt auch fünf direkte Zusammenkünfte. Dabei spielen aber Worte fast keine Rolle, vielmehr sind die beiden Schauspieler da gefordert mit Gestik und Mimik die Befindlichkeiten ihrer Figuren zum Ausdruck zu bringen. Auch auf Slapstück-Szenen darf das Publikum bei diesen Spätvorstellungen im Burgkeller gespannt sein.
Es bleibe modern, romantisch, ironisch, witzig und erotisch knisternd. (hir)

Die nächste Vorstellung von "Gut gegen Nordwind" ist am Samstag, 20. Juni, 23 Uhr. "Tschick" hat am Sonntag, 14. Juni, 21 Uhr Premiere.