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Es ist »angewassert«

Ein kurzes Aufwärmen durch Gymnastik empfiehlt sich, bevor es im Storchenschritt durchs Tretbecken geht (Ricarda Müller-Grimm, Bastian Zander, Udo Landgrebe und Sebastian Wysocki) Foto: Christiane Kauer
Ein kurzes Aufwärmen durch Gymnastik empfiehlt sich, bevor es im Storchenschritt durchs Tretbecken geht (Ricarda Müller-Grimm, Bastian Zander, Udo Landgrebe und Sebastian Wysocki) Foto: Christiane Kauer

Bad Vilbel. Der 22. März war der Tag des Wassers – und das war ein guter Grund für den Kneipp Verein, nach der Winterpause die Kneipp-Anlage im Bad Vilbeler Burgpark anzuwassern. Die im August vergangenen Jahres eröffnete Anlage geht damit in ihre erste volle Saison.
Das Interesse am Anwassern war groß. »Mit so vielen Leuten haben wir gar nicht gerechnet, das freut uns sehr«, sagte Linda Pfeiffer vom Kneipp Verein. Auch Magistratsmitglied Udo Landgrebe, der den kleinen Festakt eröffnete, zeigte sich beeindruckt. Unter den zahlreichen Gästen waren Ortsbeiräte, Bürgermeister Sebastian Wysocki, Erster Stadtrat Bastian Zander (beide CDU), Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) und »Pfarrer Kneipp« (Bernd Siersleben vom Kneipp Verein). Er betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Wassers – nicht nur in der Kneipp-Lehre, sondern auch als Lebensgrundlage der Menschen, weswegen seit 1992 jährlich am 22. März der Welttag des Wassers begangen werde. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto »Leveraging Water for Peace«, was frei übersetzt etwa bedeutet »Wasser für Frieden«.
Zu Beginn gibt es
etwas Gymnastik

Pfarrer Kneipp betonte zudem, wie wichtig es sei, die Kneipp-Anwendungen – im Storchengang durchs Tretbecken sowie das Armbad – immer aufgewärmt durchzuführen. Bevor es also in die Kneipp-Becken ging, gab es eine kleine gymnastische Aufwärmeinheit, angeleitet von Linda Pfeiffer, dem »Urgestein des Kneipp Vereins«, wie Udo Landgrebe sie respektvoll nannte. Marschieren, auf die Zehenspitzen gehen, die Arme schwingen – schon waren die Leute vorbereitet, um die belebende und therapeutische Wirkung des Wassers genießen zu können. Das hatte sowohl im Tret- als auch im Armbecken etwa 14 Grad, genauso wie die Lufttemperatur, und anscheinend einigen zu kühl.
»Warum ist der Weltwassertag eigentlich im März?«, fragte Bastian Zander, als er durchs Tretbecken schritt. »Es ist gar nicht kalt!«, riefen andere aus dem Becken heraus und machten sich damit eher selbst Mut. »Erst ist es angenehm kalt, auf den letzten Metern bitzelt es etwas«, sagte Fabia Pfeiffer, als sie aus dem Wasser kam und barfuß über die Wiese lief. Aber es tue gut. Und schließlich soll man nur einmal durch das Becken gehen und nicht lange im Wasser verweilen bei diesen Temperaturen.
Regelmäßige Reinigung der Becken
Auch am Armbecken war einiges los. »21, 22«, zählte Brigitte Fuchs, die zweite Vorsitzende des Kneipp Vereins und erfahrene Kneippianerin. Dann nahm sie die Arme aus dem Wasser und bewegte sie in der Sonne, die sich zwischenzeitlich blicken ließ. Man müsse schon eine kleine Weile im Wasser bleiben, da helfe das Zählen. Auch sie stellte fest: »Es tut gut.«
Die Kneipp-Anlage im Burgpark besteht aus einem Tretbecken, einem Armbecken, einem Kräuterbeet und einem Barfußpfad. Das Wasser für die beiden Becken kommt aus einem Brunnen und fließt anschließend in die Nidda, um wertvolles Trinkwasser zu schonen. Um die Anlage kümmern sich zwei Mitarbeiter der Grünflächenpflege. Sie halten den Barfußpfad in Schuss, pflegen das Kräuterbeet und reinigen zweimal wöchentlich mit einem Hochdruckreiniger die beiden Becken, sagte Alexander Kasimir, Betriebsleiter Grünflächenpflege. Das sei notwendig, damit das Wasser immer sauber sei, denn ihm werde nichts zugeführt, kein Chlor, keine sonstige Chemie. Schließlich fließe es aus dem Brunnen über die Becken weiter in die Nidda. »Insgesamt ist es ein hoher Pflegeaufwand, aber er lohnt sich«, sagte Kasimir, »denn die Anlage wird von den Leuten sehr gut angenommen.«
Um den Pflegeaufwand zu verringern, erhalten die beiden Becken Anfang Juni eine neue Beschichtung. Sie soll für weniger Algen und einen besseren »Grip« sorgen, damit es auf dem Weg durch das Tretbecken nicht zu glitschig wird.
Von Christiane Kauer