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Fünflinge beim Kongress – Gronauer entdecken Gronauer • Pfiffige Idee zur Kameradschaftspflege der Feuerwehren

Bad Vilbel. Zum ersten Mal fand in Bad Vilbel ein Treffen von fünf Freiwilligen Feuerwehren statt, die sich den Ortsnamen Gronau teilen, aber aus unterschiedlichen Gemeinden sind. 17 Gronauer Feuerwehrmänner waren teils mehrere Hundert Kilometer weit angereist, um am ersten Gronauer Feuerwehr-Kongress teilzunehmen.

Nachdem Gerald Lamb, Wehrführer im Bad Vilbeler Gronau, bereits vor Jahren die ersten Kontakte zu Feuerwehren gleichnamiger Orte überall im Bundesgebiet gesucht hatte, setzte er nun die Idee eines gemeinsamen Seminars um. Ziel war es, sich ein Wochenende lang gegenseitig besser kennen zu lernen, Erfahrungen über Ländergrenzen mit unterschiedlichen Feuerwehrgesetzen hinweg auszutauschen, aber natürlich auch die Kameradschaft zu pflegen.

Die drei Bensheim-Gronauer aus dem Odenwald unter ihrem Wehrführer Dieter Stephan hatten die kürzeste Anreise. Etwas weiter fahren mussten die vier Gronauer aus der Pfalz unter Wehrführer Dieter Kesselring, noch mehr Kilometer hatten die fünf westfälischen Gronauer mit ihrem Zugführer Günther Meier an der Spitze zurück zu legen. Mit den fünf Kameraden mit ihrem Wehrführer Jens Köllemann aus dem niedersächsischen Gronau an der Leine fuhren sie zum Feuerwehrhaus. Sie hatten außerdem Gronauer Zielwasser aus der Heimat als Gastgeschenk und „zum Probieren“ im Gepäck und schnell erwies sich der „Lockstedter“ als echte Konkurrenz zum beliebten Gronau-westfälischen „Rumpelstilzchen“.

„Begeistert“ zeigte sich Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) von der Idee des gemeinsamen Seminars, dessen verbindendes Glied mehr noch als den Name „Gronau“ die Feuerwehrkameradschaft sei. In seinem Strategiepapier zur Entwicklung bis 2020 nenne der Deutsche Feuerwehrverband den Austausch von Erkenntnissen und Fertigkeiten im feuerwehrtechnischen Bereich als wichtigen Ansatzpunkt einer fruchtbaren Vernetzung. Er stellte das dezentrale Brandschutzkonzept der Stadt Bad Vilbel mit konsequentem Ausbau der fünf Wehren in den Stadtteilen vor.

„Freiwillige Feuerwehren sind zur Sicherung eines flächendeckenden Brandschutzes unentbehrlich“, sagte Frank. Ebenso unentbehrlich sei ehrenamtliches Engagement in einer Gemeinde. Denn „es sichert ein breites Spektrum an Aktivitäten sowie die Verwurzelung und Akzeptanz in der Bevölkerung“.

Von knappen Mitteln und Personalproblemen, die auch durch modernste Technik nicht aufzufangen seien, seien alle Feuerwehren betroffen, sagte Stadtbrandinspektor Matthias Meffert. Deshalb sei allein unter Spargesichtspunkten über eine Vereinheitlichung der deutschen Feuerwehren nachzudenken.

Die verschiedenen Gronauer präsentierten ihre eigenen Feuerwehren und informierten sich über die Möglichkeiten, ihre jeweilige Arbeit mit Hilfe der Erfahrungen der anderen Feuerwehren zu optimieren.