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Fußball und Moonlight-Shopping – Je kühler der Abend, um so mehr lockte es die Besucher zum Spät-Einkauf zu Porta und ins Brunnen Center

Bad Vilbel. „Wir haben uns gerade ein Haus gekauft und brauchen noch so ziemlich alles“, erklärt Karin Urbanowsky (36). Entsprechend kurz fällt die Verschnaufpause aus, die sie mit Ehemann Timothy (30) und dem fünfjährigen Timothy junior in der EM-Lounge im Souterrain des Möbelhauses Porta einlegt. Während sich die kleine Familie bei einem EM-Gedeck stärkt, geht draußen der Mond auf: Moonlight-Shopping steht auf dem Programm. Um fit zu sein für den von Porta und Brunnen-Center gemeinsam veranstalteten spätabendlichen Einkaufsbummel, haben die Dortelweiler Neu-Bürger sogar einen Mittagsschlaf gehalten. Jetzt genießen sie es, bis 23 Uhr ohne Hektik aussuchen zu können: „Ich gehe nicht gerne am Samstag einkaufen, wenn die Läden voll sind“, sagt Karin Urbanowsky und checkt noch einmal ihre Einkaufsliste.

Ganz entspannt sitzt derweil die Bad Vilbeler Familie Ranocha am Nebentisch. „Wir sind nur zum Bummeln hier“, sagen sie, und genießen das bunte Treiben an diesem lauen Sommerabend. Der elfjährigeSohn Tobias hat sich zuvor in der Fußballschule ausgetobt, die das Möbelhaus passend zum EM-Auftakt auf der Wiese neben dem Dortelweiler Platz veranstaltet hat. An sieben Stationen konnte der Nachwuchs seine Treffsicherheit, Geschicklichkeit und Kopfballstärke trainieren. Rund 300 Kinder ließen sich dieses kostenlose Angebot nicht entgehen. Beim „Super-Schuss-Turnier“ vor dem Möbelhaus konnten sie zudem ihre Schuss-Geschwindigkeit messen lassen. Eine Gelegenheit, die auch viele Männer und einige Frauen wahrnahmen; schließlich gab es attraktive Einkaufsgutscheine zu gewinnen.

Hier, wie auch im Möbelhaus und im Brunnen-Center, kam der Betrieb aufgrund des schwül-heißen Wetters erst am späten Nachmittag richtig in Gang. „Bei so schönem Wetter wie heute gehen die Leute nicht unbedingt einkaufen“, bedauert Jörg Markert, Manager des Brunnen-Centers. Er fiebert gerade mit den Finalisten des von der Werbegemeinschaft der Brunnen-Center-Geschäfte organisierten Fuball-Tennis-Turniers, bei dem der Ball per Fuß oder Kopf über ein Netz gespielt werden muss. 16 Zweier-Teams sind auf dem Dortelweiler Platz seit den Nachmittagsstunden unter reger Zuschauer-Beteiligung gegeneinander angetreten; der jüngste Teilnehmer war acht Jahre alt. Um 22 Uhr stehen die Sieger fest: die Vereinskicker Dardan Krasuiqi und Nuh Uslu (beide 21) aus Bad Vilbel freuen sich riesig über den von der Werbegemeinschaft gestifteten Piaggio-Motorroller im Wert von 2300 Euro.

Zu den Zuschauern des Finales gehört auch Marin Berberiar (30), die soeben im Brunnen-Center eine Hose erstanden hat: „Im Sommer ist es mir tagsüber einfach zu heiß, um Textilien einzukaufen“, freut sich die Frau aus der Kernstadt über die ungewohnten Öffnungszeiten. Auch Rainer Koepke ist mit Frau Tatjana (beide 49) und Sohn Julian (9) zu später Stunde ins Brunnen-Center gekommen: „Ich finde das prima, weil wir sonst wegen meiner langen Arbeitszeit nie zusammen shoppen gehen können“, sagt der Dortelweiler und präsentiert seinen soeben erworbenen Fahrradhelm.

Im Laden nebenan probieren die Freundinnen Mitra Najafi (31) und Mahnaz Zafaii (36) aus der Kernstadt Schuhe an. „Unsere Kinder liegen im Bett, die Männer passen auf“, strahlen sie und genießen den nächtlichen Bummel ohne quengelnden Nachwuchs im Schlepptau. Fazit dieses ersten frühsommerlichen Moonlight-Shoppings: Zufriedenheit bei den Kunden, verhaltener Optimismus bei den Veranstaltern. „Unsere Sonntags-Öffnungszeiten haben sich bisher mehr rentiert“, so Center-Manager Markert in seiner ersten Bilanz. Und Porta-Marktleiter Alfred Schum, der ein Umsatz-Plus von 30 Prozent verzeichnen konnte, weiß: „Moonlight-Shoppping wird naturgemäß im Winter-Halbjahr besser angenommen.“