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Gefährliches Pflaster – Genossen markieren Stolperfallen auf der Frankfurter Straße mit Leuchtfarben

Bad Vilbel. Rund 500 „extreme Stolperfallen“ auf den Bürgersteigen und zahlreiche Bürger, die von Stürzen und Verletzungen berichteten, fand die SPD am Samstag in der Frankfurter Straße vor. Mit Kreide bewaffnet schritten die Genossen die etwa 1,2 Kilometer lange Strecke vom Rathaus bis zum Biwerkreisel ab und markierten heraus ragende Pflastersteine, Absenkungen und „stümperhafte Ausbesserungsversuche“ mit Teer, die entweder einen Hubbel von zu viel Material oder ein Loch, wenn zu wenig hinein geschüttet wurde, hinterließen.

„Das ist gut, dass Sie das markieren, denn da bin ich auch schon öfter gestolpert“, ermuntert Herta Schwarz die „Straßenmaler“. Einmal sei sie hingefallen und zum Arzt gegangen. Ob sie das beim Rathaus gemeldet habe? „Nein, ich war froh, dass ich noch gehen konnte.“

Walter Jost, der seit einem Schlaganfall auf Krücken angewiesen ist, sagte: „Ich kann ja schlecht nachts mit der Dampfwalze durchfahren.“ Erst vor einem halben Jahr sei seine Frau Hedwig gestolpert und mit dem Kopf auf eine Treppe geschlagen. „Nein, bei der Stadt haben wir nichts gesagt. Die Kasse hat doch bezahlt“, berichtete er.

„„Auch die CDU und die Verantwortlichen bei der Stadt könnten das erfahren, wenn sie wollten. Aber weil sich kaum jemand im Rathaus beschwert, können die so tun, als existiere das Problem nicht“, sagt SPD-Fraktionschef Hans-Ulrich Callies. „Wir kommen kaum vorwärts, denn es sind deutlich mehr, als wir erwartet haben“, wunderte sich der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Udo Landgrebe. Dabei markierte er zusammen mit seinen Genossen nur Steine, die nach Augenmaß weiter als 1,5 Zentimeter aus dem Boden ragen. Mit der Sanierung setzt die Stadtregierung seiner Ansicht nach „auf die lange Karte“, um sie im Zuge der Innenstadtentwicklung mit zu erledigen. Doch so sorglos könne man mit der täglichen Gefahr für die Fußgänger nicht umgehen. „Es muss schnell etwas passieren.“ Ob die SPD im Stadtparlament einen Haushaltsantrag für 2008 einbringt, um Geld für die Sanierung eines Teilabschnitts zu fordern, werde noch entschieden. Von den Erfolgsaussichten scheint Callies wenig überzeugt. „Wir haben 2003 und 2004 eine Million für diesen Zweck gefordert, doch alles ist abgelehnt worden“. In jedem Fall werde er in seiner Haushaltsrede Kritik am Zustand der Straße üben.