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Gegen Ansiedlung von Segmüller – Bad Homburger Parlament befürchtet finanzielle Auswirkungen zugunsten Bad Vilbels

Bad Vilbel. Die Bad Homburger sind sich selbst am nächsten. Kein Möbelhaus Segmüller in Bad Vilbel – das war der Tenor vergangene Woche im Bad Homburger Stadtparlament. Eine Ansiedlung des Möbelgiganten hätte, da sind sich die Bad Homburger Parlamentarier einig, für ihre Stadt katastrophale Auswirkungen, strukturelle wie finanzielle und verkehrliche.

Sowohl Bardo Röhrig als auch Oberbürgermeister Michael Korwisi (beide Grüne) hielten ein Plädoyer dafür, warum Bad Homburg mit aller Macht dagegen kämpfen sollte, dass Bad Vilbel das Projekt absegnet. „Das geplante Möbelhaus soll etwa die doppelte Größe von Ikea in Nieder-Eschbach haben mit einem innenstadtrelevanten Sortiment auf mehr als 5000 Quadratmetern“, sagte Röhrig. Das sei nach dem regionalen Einzelhandelskonzept „schon gar nicht zulässig“ – hier seien maximal 800 Quadratmeter gestattet. Röhrig: „Wenn dieses Möbelhaus kommt, wird definitiv Kaufkraft aus Bad Homburg abgezogen. Denn Segmüller verkauft ja nicht nur Möbel, sondern alle Sachen, die auch unsere Händler anbieten. Der Schaden wäre immens.“ Oberbürgermeister Korwisi erklärte: „Die Interessen Bad Homburgs sind bei diesem Projekt in erheblichem Umfang berührt.“ Seinen Informationen zufolge gehe man von 2,5 Millionen Kunden aus, die aus einem Umkreis von bis zu 45 Minuten Fahrzeit kommen sollen.

Die Stadt werde deswegen, wenn das Parlament dem Antrag zustimme, auf der Einhaltung des regionalen Einzelhandelskonzeptes bestehen, in Bad Vilbel Widerspruch gegen den Bebauungsplan einlegen und beim Planungsverband sowie bei der Verbandskammer gegen die Änderung des Flächennutzungsplans. Das fanden die Stadtverordneten gut und votierten einstimmig dafür. (sbm)