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Gelbes Haus schreibt schwarze Zahlen

Bad Vilbel. Weil der Filterhersteller Hollingsworth & Vose sich im Bürogebäude Brunnenkarree um 150 Quadratmeter vergrößerte, sind dort nun knapp 94 Prozent der verfügbaren Flächen vermietet. Das teilte Eigenbetriebsleiter Klaus Minkel mit. Das Gebäude wurde 2004 neben dem Brunnencenter gebaut.

Noch besser sieht es nach Angaben Minkels im Gelben Haus aus, dem ersten Bürogebäude der Stadtwerke, das 1993 an der Theodor-Heuss-Allee entstand. Dort seien 96 Prozent der Flächen vermietet. Mit dem Gelben Haus hätten die Stadtwerke damals in der Wetterau Neuland betreten und den Grundstein gelegt, „dass Bad Vilbel zu einer Bürostadt werden konnte“, so Minkel. Insgesamt stehen in den beiden Stadtwerke-Immobilien insgesamt mehr als 18 000 Quadratmeter Hauptmietfläche zur Verfügung.

Trotz der Überkapazitäten auf dem Frankfurter Büro-Immobilienmarkt und der Wirtschaftskrise seien auch in dieser Zeit weitere Mieter dazugekommen, betont der Geschäftsführer. Bad Vilbel sei von den Peripherie-Standorten nicht der schlechteste, findet Minkel. Mit dazu beigetragen habe der günstige Hebesatz und eine antizyklische Verkehrsanbindung entgegen der Pendlerströme.

Schon seit Jahren gibt es Pläne der Stadtwerke, ein drittes Bürogebäude zu bauen. Die lägen derzeit in der Schublade, so Minkel. Sie würden erst herausgezogen, wenn es konkrete Mieteranfragen gebe. „Die Makler in Frankfurt kennen das Projekt“, so Minkel. Er betont: „Wir können nicht mehr 100 Prozent auf Risiko bauen“, schließlich schulterten die Stadtwerke derzeit auch den beginnenden Bau der Europäischen Schule vis-à-vis des Gelben Hauses. „Wir wollen uns nicht zu viel ans Bein binden“, so Minkel. Offen sei auch, wo ein solches Bauprojekt entstehen könne: in Dortelweil oder im Quellenpark etwa.

Obwohl beide Immobilien längst schwarze Zahlen schreiben, ist noch offen, ob es eine Ausschüttung an den Stadtsäckel geben wird. Das hänge davon ab, ob in neue Projekte investiert werde, so Minkel. Er freut sich darüber, dass die anfängliche Kritik an den Immobilien im Stadtparlament verstummt ist. „Alle Anfangsverluste sind getilgt, das Gelbe Haus ist bereits zu mehr als der Hälfte abgeschrieben.“