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Gold, verliebte Frauen und eine Partitur des Todes

Bad Vilbel. Die Vilbeler Erbsenlesungen sind gerettet. Nachdem die Allianz Dresdner Bauspar AG den Vilbeler Kunstverein nicht mehr unterstützt, hatte sich der Vorstand schon darauf eingestellt, das Programm „stark abspecken“ zu müssen. Doris Illian vom Literaturkreis des Vereins konnte jedoch ihren ehemaligen Arbeitgeber, die Firma Engelhard Arzneimittel aus Niederdorfelden, als neuen Sponsor gewinnen.

Das Familienunternehmen unterstützt – vorerst für ein Jahr – die Erbsenlesungen. Richard Engelhard, einer der Geschäftsführer, sagt, die Firma wolle sich regional engagieren. Außerdem gefalle ihm die Idee des Vereins, Kunst für alle zugängig zu machen. Sein Unternehmen ist aber nicht das einzige, das der Erbsenlesung hilft: Ein Hotel lässt die Autoren dieses Jahr umsonst übernachten. Auch die Blumen, mit denen bei den Erbsenlesungen dekoriert wird, sind gespendet.

Die Lesereihe ist vor elf Jahren spontan ins Leben gerufen worden. Ebenso wie die Idee, vor der Lesung Suppe zu servieren: Da der Literaturnobelpreis immer donnerstags verliehen wird und donnerstags in Schweden Erbsensuppentag ist, war man sich beim Kunstverein schnell einig. Literatur trifft Erbsensuppe.

Die drei nächsten Bad Vilbeler Erbsenlesungen finden am 23. September, 16. Oktober und am 18. November im Kurhaus statt. Der erste Autor in dieser Reihe ist Lars Brandt, Sohn des Nobelpreisträgers und früheren Bundeskanzlers Willy Brandt. Lars Brandt hat nach dem Erinnerungsbuch „Andenken“ mit „Gold und Silber“ seinen ersten Roman veröffentlicht. Es ist eine teilweise tragisch-komische Geschichte über eine Gemeinschaft aus (Möchtegern-) Künstlern, die versuchen, in dieser Welt klarzukommen.

Am 16. Oktober folgt dann Adam Soboczynski mit „Die schonende Abwehr verliebter Frauen oder Die Kunst der Verstellung“, der sein Werk auch auf der Frankfurter Buchmesse vorstellt. Für die dritte Lesung am 18. November kommt Jan Seghers nach Bad Vilbel und liest aus seinen Krimi „Partitur des Todes“. Die Handlung spielt, wie auch andere seiner Werke, im Raum Frankfurt.

Suppe gibt es bei den Lesungen jeweils ab 19 Uhr, vorgelesen wird ab 20 Uhr. Der Eintritt, inklusive Suppe, kostet 12 Euro, Vereinsmitglieder zahlen acht, Schüler und Studenten sechs Euro.

Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung „Das Buch“; Reservierung auch unter Telefon (0 61 01) 52 31 80.