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Grenzen zwischen Profis und Laien verschwimmen

Nidderau. Mit einer furiosen Abschlussshow endete kürzlich der „Young Americans“-Workshop in der Großsporthalle der Bertha-von-Suttner-Schule. Am Ende der Show gab es unter den rund 90 Teilnehmern des Workshops lauter glückliche Gesichter, aber auch Tränen der Rührung. Schließlich spendeten die 450 Zuschauer den Akteuren minutenlang Beifall. Die 44 Jungprofis gastierten auf Einladung der Musikschule Schöneck / Nidderau und der Bertha-von-Suttner-Schule für ein Wochenende in Nidderau.

Im Gepäck hatten sie alles, was man für eine große Musik- und Tanzshow braucht. Seit nunmehr drei Monaten touren die „Young Americans“ bereits durch Europa. Damit setzten sie ihre 2002 begonnene „Outreach-Tour“ fort, die sie in alle Kontinente und alleine in Deutschland in über 160 Städte zu Workshops führte.

Ein kultur-pädagogisches Großprojekt dieser Kategorie wollte natürlich organisiert sein. So mussten für alle „Young Americans“ Gastfamilien gefunden werden, die sie von Donnerstag bis Montag bei sich aufnahmen und verpflegten. Der Kulturring Nidderau trug finanziell zur Sicherung des Projekts bei, und viele ehrenamtliche Helfer beteiligten sich an den Vorbereitungen.

Die Mühe hatte sich gelohnt. Die Zuschauer erlebten eine zweistündige Show, die professionelle künstlerische Darbietung mit hocheffizienter pädagogischer Arbeit und bester Unterhaltung verband. Im ersten Teil zeigten die „Young Americans“ alleine ihr Können. Im zweiten Teil dann wurden die Workshop-Teilnehmer einbezogen. Sie präsentierten dem Publikum, welche erstaunlichen Ergebnisse eine zweitägige Arbeit bringen kann, wenn die seltene Verbindung von stimmigem Konzept, Engagement, Motivation und Hingabe an dem Job gelingt.

Die abwechslungsreiche Mischung mit kurzen, solistischen Auftritten und groß angelegten Choreografien, mit musikalischen Stilen von Klassik, Rock, Pop, Gospel, Musical bis Hip-Hop und mit der Inszenierung vielschichtiger Stimmungen schuf eine Atmosphäre, der sich niemand entziehen konnte. Dabei verschwammen bisweilen die Grenzen zwischen Profis und den sechs bis 21-jährigen Schülern. Für die Wahrnehmung des Publikums spielte es fast keine Rolle mehr, ob gerade ein „Young American“ oder ein Nidderauer Jugendlicher die Blicke auf sich zog. Auch waren alle solistischen Beiträge stets in eine größere Choreographie eingebunden. (FNP)