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Grenzenlose Kreativität

Künstlerinnen und Künstler der »Aquarellwerkstatt 50 Plus« stellen ihre Werke derzeit im Brunnen-Center aus. Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (3. v. l.) eröffnete die inzwischen zehnte Ausstellung der Gruppe. Foto: Fauerbach
Künstlerinnen und Künstler der »Aquarellwerkstatt 50 Plus« stellen ihre Werke derzeit im Brunnen-Center aus. Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (3. v. l.) eröffnete die inzwischen zehnte Ausstellung der Gruppe. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. In die faszinierende Welt der fließenden Farben führt die Ausstellung »Aquarell im Brunnen-
Center« mit Bildern von vier Malerinnen und zwei Malern aus der »Aquarellwerkstatt 50 Plus« bis Ende Oktober ein.
Die Aquarellmalerei ist eine der ältesten Maltechniken, sie reicht zurück bis zur Höhlenmalerei. Von der Magie des Aquarells begeistert sind seither immer wieder viele Künstler. Zu ihnen gehören vier Malerinnen und zwei Maler aus der »Aquarellwerkstatt 50 Plus«, die der freischaffende Künstler und Dozent Rahim Aziz leitet. Bei der »Aquarellwerkstatt 50 Plus« handelt es sich um ein von der Stadt Bad Vilbel und dem Kunstverein Bad Vilbel seit 2005 getragenes Angebot.
Getreu des Kunstverein-Mottos »Wir bringen Kunst in die Stadt!« eröffnete Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm, die inzwischen zehnte Ausstellung der Gruppe und zugleich deren zweite im Brunnen-Center Dortelweil. Sie zitierte den Komponisten, Musikkritiker und Dirigenten Robert Schumann mit »Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf!«
Kunst spiegelt
Entwicklung wider

Freude werden die Besucher beim Betrachten der farbenfrohen Aquarelle, der vier Malerinnen Edith Wähner, Gerda Boffo, Gisela Kirchhoff und Hannelore Maas sowie der beiden Maler Horst Eckert und Roland Römer garantiert empfinden. »Ihre Werke bereichern nicht nur unser kulturelles Erbe, sondern auch unsere Herzen und Sinne. Sie zeigen uns, dass die künstlerische Kreativität keine Altersgrenzen kennt und ein lebenslanges Geschenk ist«, sagte Müller-Grimm.
Seit 2005 kommen die Mitglieder der »Aquarellwerkstatt 50 Plus« immer wieder regelmäßig einmal in der Woche zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und unter Leitung von Profi Rahim Aziz hochwertige Aquarelle zu zeichnen. »In ihren Treffen werden sie inspiriert, Neues auszuprobieren und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.«
Die dabei entstehenden Kunstwerke spiegelten die Entwicklung und den künstlerischen Ausdruck jedes Mitglieds wider. Die Sozialdezernentin dankte Sandra Schneider vom städtischen Seniorenbüro, den Verantwortlichen des Brunnen-Centers und allen Beteiligten dafür, dass sie die Vernissage und Ausstellung ermöglichten.
Die Geburtsstunde der »Aquarellwerkstatt 50 Plus« schlug 2005, seither wird sie als fortlaufender Kurs und inzwischen auch als Workshop angeboten. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehören die Malerinnen Hannelore Maas und Edith Wähner aus Bad Vilbel. Hannelore Maas malt am liebsten Blumen, Pflanzen, Landschaften und Häuser. Zu ihren Motiven gehören das Großmünster von Zürich, eine romantische Abendstimmung oder eine Tomatenpflanze.
Edith Wähner sagt: »Aquarellieren ist eine Reise ins Ungewisse, man weiß nie, was daraus wird. Die ineinanderfließenden Farben, die rhythmisch entstehen und vor allem in Blumenbildern vielfältig vorhanden sind. Ich liebe es auch, Landschaften, Stillleben und Porträts wie die hier gezeigten ›Freundinnen‹ zu malen. Es ist immer eine Herausforderung und es ist faszinierend zu sehen, wenn ein Bild gelingt.«
Die Vilbelerin Gerda Boffo ist seit 2010 dabei. Sie malt Blumen, Stillleben wie »Segel im Wind« und Landschaften. Gisela Kirchhoff aus Dortelweil, seit 2011 Mitglied in der kreativen Gruppe, liebt es, Porträts wie »Schöne Frau« und Menschen wie »Ruderer« zu malen. Porträts und Städtebilder malt Horst Eckert, seit sechs Jahren dabei, am liebsten. In der Ausstellung zeigt er unter anderem das Bild »Böhmsches Anwesen« in Schönbach, einem Stadtteil von Herborn. Mit dem Anwesen verbindet er viele schöne Kindheitserinnerungen. Dort bei Onkel und Tante hat er im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis viele, herrliche Sommerferien verbracht. »Das Bild zeigt das Anwesen wie es 1952 aussah mit den Tanksäulen neben dem Haus, das in einem Anbau einen großen Saal hatte. Später wurde es von den Erben abgerissen, heute befindet sich dort ein leerer Platz«, bedauert der Bergen-Enkheimer.
Menschen, Porträts, Tiere und Landschaften zeigt Roland Römer aus Bruchköbel. Er lobt den Kursleiter für seine pädagogischen Fähigkeiten: »Er lässt uns viel kreativen Freiraum, leitet uns technisch an, gibt wertvolle Tipps und ermuntert uns immer wieder an Neues heranzuwagen.« Von Christine Fauerbach