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Grenzerfahrungen mit 100 Quälereien am Klavier – Zollmann: Musikalisch-szenische Herausforderung

Bad Vilbel. Am Sonntag, 30. September, findet um 11 Uhr im Saal der Alten Mühle ein Ausnahmekonzert des Fachbereichs „Tasten“ der Musikschule statt. 40 Schülerinnen und Schüler spielen Werke von Erik Satie und John Cage.

Erik Satie (1866-1925) und John Cage (1912-1992) sind sich zwar nie begegnet, berühren sich aber in ihrer Geistesverwandtschaft und ihrer nonkonformistischen Art, an Kunst, speziell Musik, heranzugehen.

„Beide Komponisten haben der Musik ihrer Zeit unschätzbare Impulse gegeben und Grenzen ausgelotet“, betont Julianne Zollmann, Leiterin der Musikschule, Satie zum Beispiel mit dem längsten Klavierstück der Musikgeschichte – „Vexations“ (Quälereien – eine Phrase muss 840 mal wiederholt werden), und Cage mit 4’33“ Pause, aber „vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden lang wird nichts – zumindest kein Klavier – gespielt“, so Zollmann.

Beide Werke werden im Konzert des Fachbereich Klavier „zu Gehör“ gebracht („Vexations“ allerdings gekürzt), „Grenzerfahrungen sowohl für die Spieler als auch für das Publikum“, verspricht Zollmann. Saties Gewohnheit, Texte zu seinen Klavierstücken zu erfinden, und Cages Interesse an performance-artigen Ideen (in „Water music“ werden unter anderem ein Radio und diverse Wasserschüsseln benutzt, haben SchülerInnen und Lehrkräfte dazu angeregt, die Klavierstücke teilweise in Szene zu setzen.

Weitere Stichpunkte zum Programm sind „Stücke in Birnenform“, „Lieder ohne Worte“, „Musik für Spielzeugklavier“ – das alles klingt nach einem anregenden Experiment, zu dem die Musikschule Bad Vilbel herzlich einlädt. Moderation: Klaus Dreier; der Eintritt ist frei. (sam)