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GroKo oder Dreierbündnis?

Schöneck. Im Gegensatz zum Trendergebnis von Sonntagabend ist im Endergebnis rein rechnerisch eine GroKo möglich. Die Sozialdemokraten verlieren zwar einen Sitz, sind mit einer zehnköpfigen Fraktion aber immer noch die stärkste. Die CDU behält ihre neun Sitze. Mit einem Sitz weniger als in der vergangenen Wahlperiode sind WAS (4) und FWG (3) im Gemeindeparlament vertreten. Die FDP liegt unverändert bei 4 Sitzen. Große Gewinner sind Bündnis 90/Die Grünen. Sie ziehen mit sieben Kandidaten in die Gemeindevertretung ein.
Eigene Ziele umsetzen
Die bestehende Kooperation aus SPD und CDU scheint aber nicht mehr in Stein gemeißelt zu sein. Wie Andreas Zeller (CDU) auf Nachfrage der Zeitung betonte, sei seiner Partei »Stabilität« zwar wichtig, aber es sei auch von Bedeutung, viele der eigenen Ziele umzusetzen.
SPD-Spitzenkandidat Klaus Ditzel macht noch deutlicher, dass die bisherigen Kooperationspartner nicht mehr so eng sind: »Wir wollen mit allen Fraktionen sprechen.« Schnittmengen sehe er sowohl mit der CDU als auch mit den Grünen, denen er zu ihrem guten Abscheiden gratulierte. »Wir können uns Themen wie dem Klimaschutz nicht mehr verschließen«, erklärt Ditzel. Mit dem Ergebnis der SPD sei er zufrieden.
Zu Gesprächen bereit
Wolfgang Seifried (Grüne) hegt die Hoffnung, dass sich die Mehrheiten in der Gemeindevertretung ändern könnten. »Vielleicht wäre es möglich, ein Dreierbündnis mit der SPD und den Freien Wählern zu schmieden«, sagt er im Gespräch mit der Zeitung. Mit diesen beiden sieht er die größten Schnittmengen. »Die Chance ist da«, sagt er. Man werde auf jeden Fall weiter versuchen, die Themen wie Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben. »Ich glaube, dass das für unsere Wähler ausschlaggebende Punkte waren.«
Arthur Unkrich von den Freien Wählern schließt die Möglichkeit eines neuen Bündnisses mit Grünen und SPD nicht kategorisch aus. Für die freie Wählergemeinschaft gelte: »Wir sind immer zu Gesprächen bereit.« Aber: »Ein festes Bündnis hat Vorteile, es engt aber auch ein«, sagt Unkrich. Über das eigene Ergebnis sei er einigermaßen zufrieden. »Wir hätten natürlich gerne so gut abgeschnitten wie bei der letzten Kommunalwahl, können aber auch mit drei Leuten gut arbeiten«, erklärt er.
Gernot Zehner freut sich, dass die Wahlalternative Schöneck immerhin noch vier Sitze stellt. Einen hat sie bei dieser Wahl eingebüßt. Seine Fraktion wolle sich weiterhin engagiert im Parlament einbringen.
Zufrieden äußert sich Anke Pfeil von den Schönecker Liberalen. »Natürlich hätte ich mir einen fünften Sitz gewünscht, aber wir haben mit 9,8 Prozent unser zweitstärkstes Ergebnis überhaupt eingefahren. Und das ist ein toller Erfolg.« (fmi)