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Groß-Kärber Weiberfastnacht startet in die Karnevalszeit

Mit einer Parodie aufs Arbeitsamt sorgen Katja Winter (links) und Ute Zimmermann-Erle für Heiterkeit. Foto: Lori
Mit einer Parodie aufs Arbeitsamt sorgen Katja Winter (links) und Ute Zimmermann-Erle für Heiterkeit. Foto: Lori

Karben. Pünktlich um 20.11 Uhr startete die Weiberfastnacht in der Gaststätte »Bei Anna«. Der Verein Weiberfastnacht Karben bot unter dem Motto »Copakarbena« eine Show mit vielseitigem Programm.
»Jetzt geht’s los! Wir sind nicht mehr aufzuhalten.« Diese Botschaft vermittelt die Partyband Flashdance musikalisch. Die Stimmung ist von Beginn an auf hohem Level. Die meisten der 200 närrischen Damen im Saal sind verkleidet und gut gelaunt. Als der Elferrat in bunten Kostümen, inspiriert von der brasilianischen Flagge, einzieht, erhebt sich das Publikum. Sitzungspräsidentin Helga Döppenschmidt kündigt ein Programm »mit einem Mix aus Copacabana und Karben« an. »Wasser macht weise, lustig der Wein, drum trinken wir beides, um so zu sein«, sagt sie.
Fröhliche Sause
Doch zunächst erklären Ute Zimmermann-Erle und Katja Winter, wie es beim Arbeitsamt zugeht. »Jahrelang hab ich eingezahlt, jetzt will ich mir was zurückhole«, sagt Zimmermann-Erle und zeigt eine Nummer vor. Doch mit dem gelernten Baggerfahrer, der mit seinem weiblichen Bagger »Schisell« im Arbeitsamt erscheint, gibt es einige Irritationen. Eine fröhliche Sause durch die Jahrzehnte bieten die Frauen »Acabitches« mit Gesang. Im Glitzerkleid, viel zu engen Hosen oder mit einem Riesentaschentuch überbieten sich die Damen gegenseitig.
Auch in diesem Jahr eroberten die »Hellwigs« alias Christa Haufert und Sandra Mühlfeld die Herzen ihrer Zuhörerinnen. Das kam mit einem Plakat mit der Aufschrift »Skolstreijk för Klimatet«, frei nach Klimaaktivistin Greta Thunberg und lässig übersetzt mit »Saufstreik fürs Klima«. Ihrem Thema angepasst verzichteten sie auf neue Dirndl, aus Rücksicht auf die Näherinnen in Bangladesh, und auf Glitter wegen des Feinstaubs. In gewohnter Manier zogen sie über das Bildungssystem her (»Die Schüler bleiben nicht mehr sitzen, sondern werden zum Recall eingeladen«), die zunehmende Erderwärmung (»das heißt nicht mehr Hitzewelle, sondern Zuwarmi«) oder die Kassenbonpflicht gegen den Steuerbetrug (»Ich hab keinen Kassenbon bekomme. Ich hab jetzt ein Schwarzbrot«).
Auch das Ergebnis der Klimakonferenz brachten sie mit »Veni, vidi vidolini« (Sie kamen, sahen und vergeigten) präzise auf den Punkt. Ihr Resümee: »Wir gucke nur noch vegane Filme, wie »Drei Stängel für Charlie«.
Rakete verdient
Die Freshgirls steigern sich mit ihrem Tanz von Jahr zu Jahr. Auch sie holten sich eine verdiente Rakete. Die »Asbachlerchen« erinnerten mit ihrem Gesang an »50 Jahre Deutsche Hitparade«. Mit Freude erwartet wurde Christa Haufert. Sie ist ein Urgestein der Weiberfastnacht und scheut sich nicht, ihren Mann aufs Korn zu nehmen.