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Große Themen

Bad Vilbel. Dicht an dicht reihen sich die Stelltafeln im Kurhaussaal. Fast alle lokalpolitisch aktiven Christdemokraten haben sich eingefunden, um ihre Arbeit vorzustellen und kritisch zu diskutieren. „Beim letzten Mal haben wir viele Anregungen für unsere Arbeit erhalten“, betont der Bad Vilbeler CDU-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Tobias Utter. Vieles sei schon umgesetzt worden.

Viele Vorschläge

An einigen der präsentierten Stelltafeln werden zu erwartende Fragen schon vorweggenommen – etwa auf dem Bord zur Frankfurter Straße, wo ein Artikel der FNP zum Stichwort „Stolperfallen“ hängt. In rotem Karton drübergeklebt sind Anmerkungen wie: „Totalsanierung jetzt wenig sinnvoll“ – wegen der Baustellen. Schäden sollten telefonisch unter (0 61 01) 60 24 44 gemeldet werden, fordert ein weiterer Hinweis. Nebenan hat Rüdiger Hauber von der Selbsthilfegruppe „Bili“ notiert, abgeflachte Gehsteige zu vermeiden und durch Grenzsteine dafür zu sorgen, dass Blinde das Ende des Gehsteigs wahrnehmen können.

Etliche kritische Anmerkungen finden sich, verstreut auf die vielen Themenbereiche – von Verkehr über Kinder- und Schülerbetreuung und den Stadtteilen bis hin zu Senioren und Hessentag. „Vor dem Kombi-Bad bitte erst einmal unser Kurhaus renovieren“, fordert ein Besucher. „Bad Vilbel hat genug für Kultur und Kunst im Park getan“, jetzt brauche es senioren- und behindertengerechte Bürgersteige, wird angemahnt. Auch kritische Stimmen zur Neuen Mitte werden laut.

Bad mit Investor

Die zwei großen Themen hatte sich die CDU für eine gesonderte Debatte vorbehalten. Ob der Hessentag nach Bad Vilbel kommen soll (siehe Artikel Seite 11) und welche Chancen und Risiken das geplante Kombibad bereithält. „Warum kann nicht alles bleiben, wie es ist?“ – diese Frage nahm Utter in seiner Präsentation gleich vorweg. Weil das alte Hallenbad energetisch höchst unwirtschaftlich sei, die Stadt jährlich 600 000 Euro für die Bäder zuschieße – und selbst bei einer Sanierung auf eigene Kosten weiter ein altes Bad habe. Hingegen biete sich mit einem Kombibad die Chance, mit einem Investor ein modernes, ganzjährig nutzbares Bad zu erhalten.

Die Zuhörer sorgten sich indes um das wirtschaftliche Risiko für die Stadt. „Die ersten 15 Jahre kommen wir gut hin“, entgegnete Utter. Das Ganze müsse gut verhandelt werden, um möglichst langfristige Verträge zu sichern. Ohne Investor bliebe nur die kleine Lösung, ein Mini-Kombibad am Freibad-Gelände oder ein saniertes Hallenbad. Beides müsse die Stadt jedoch alleine bezahlen.