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Grüner Dunst – Investiert Chinese im Quellenpark? Rabl macht Ärger

Bad Vilbel. Es kamen wenige ins „Haus der Begegnung“, die an einer Debatte über den chinesischen Investor interessiert waren, der angeblich mit 700 Millionen Euro im „Quellenpark“ einsteigen will und „um die 100 Millionen Euro“ für den Grundstückserwerb von 27 Hektar bezahlen soll.

Grünen-Stadtverordnete Hannelore Rabl rechnete vor, dass bei diesem Preis der Quadratmeter Land 350 Euro kosten würde. Da der Investor überraschenderweise auch die Wohngebäude gegenüber dem Nordbahnhof errichten wolle, sei dieser Preis angesichts der derzeit vieldiskutierten Wohnungsnot im Frankfurter Raum ein dickes Schnäppchen. Sie, Rabl, frage sich, was der Investor mit einem solchen Riesengewinn tun könnte. „Wird er damit das vielzitierte Großhandelszentrum bauen?“, fragte Rabls Ehemann Ulrich. Die beiden Grünen argwöhnten, die Chinesen stellten wie anderswo praktisch keine deutschen Arbeitskräfte ein. Es gäbe also keinen Nutzen im Arbeitsmarkt.

Ulrich Rabl hat sich nach eigenem Bekunden über die Firma BCT kundig gemacht. Ihr Sitz sei vom Leipziger Messegelände, wo sie 2008 errichtet wurde, seit 10. August 2012 nach Bad Vilbel im Bürogebäude Friedberger Straße 191, verlegt worden. Die Geschäftstätigkeit sei nun mit „Handelsvermittlung von Waren ohne ausgeprägten Schwerpunkt“ ausgewiesen. In Leipzig sei unter anderem „Internationaler Handel mit medizinischen Geräten, Sanitäranlagen, Geräten und Produkten zur Erleichterung des täglichen Lebens von Senioren und Behinderten“ Gegenstand der Firma gewesen. 2011 betrugen die Aktiva der BCT laut Vermerk im Bundesanzeiger rund 29 000 Euro, die Passiva rund 28 000 Euro bei einem gezeichneten Kapital, wie bei einer GmbH üblich, von 25 000 Euro. Laut Rabl sind die jüngsten Bilanzen der BCT von Lu Changqing unterschrieben, jener Person, die als Kontaktmann für Vilbel in China diene, die Vilbel besucht habe und von einer Vilbeler Delegation in China besucht wurde. Rabls Fazit: „Wir haben keine Daten, dass Lu die Investition finanzieren könne. Was machen wir, wenn wir nach Ablauf der Option die Grundstücke übereignen müssen und es fließt kein Geld?“

Bösartig und verlogen

Diese unterbelichtete Darstellung Rabls ärgert Stadtrat Klaus Minkel. „Für wie dumm hält Herr Rabl die Öffentlichkeit, dass er ihr auftischt, die Stadt müsse nach Ablauf der Option die Grundstücke übereignen, selbst wenn das Geld nicht da sei?“ Diese Darstellung sei „bösartig und verlogen, da klar von mir ausgeführt worden ist, dass es ohne Geld keine Grundstücke gebe. Das ist seit jeher so Brauch“, machte sich der Stadtrat Luft und fragt sich, was sich der Grüne Ulrich Rabl noch alles erlauben dürfe, „um die Öffentlichkeit nach Strich und Faden zu verdummen mit dem Ziel, die geleistete Arbeit herabzusetzen und Angst zu erzeugen“. (hgm/sam)