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Gute Ernte gibt es nur beim Steinobst

GOA: Bäume mussten bewässert werden

Vorsitzende Gisela Schaub und Obstbaumwart Dieter Kost betrachten sich mit Sorge die vertrockneten Blätter. Foto: Lori
Vorsitzende Gisela Schaub und Obstbaumwart Dieter Kost betrachten sich mit Sorge die vertrockneten Blätter. Foto: Lori

Die ersten Äpfel sind schon geerntet, doch sie sind klein. Zum Verkauf angeboten werden sie wieder sonntags von 10 bis 12 Uhr in der Gemeinschaftsobstanlage in Klein-Karben. Auch Zwetsch- gen und Mirabellen können dort erworben werden.

Karben. Wegen der andauernden Trockenheit findet der Verkauf drei Wochen früher als üblich statt. Auch sonst bereitet die extreme Sommerhitze den Obstbauern Sorge. Dieter Kost, Obstbaumwart der Klein-Karbener Gemeinschaftsobstanlage, spricht von einer schwachen Ernte, mit 40 Prozent weniger Ernteertrag als im vergangenen Jahr. Warum das so ist, erklärt er mit wenigen Worten: „Der Winter war sehr nass, während der Blütezeit hatten wir ein optimales Klima und kaum Hagel. Doch jetzt herrscht Trockenheit und setzt den späten Sorten zu.“

Während die Frühäpfel noch vom Wasservorrat zehren konnten, werden die Äpfel bei den späten Sorten am Baum ausgedünnt. Wegen der Trockenheit werden die Bäume erstmals bewässert. „Im Idealfall müsste jeder der 4000 Bäume der Anlage etwa alle zehn Tage 20 Liter Wasser erhalten. Das wären 80 000 Liter für die komplette Anlage“, sagt Kost.

Bäume sterben ab

Eine derart extreme Trockenheit wie in diesem Jahr haben die Obstbauer noch nie erlebt. „2003 war ebenfalls ein sehr trockener Sommer, doch es war nicht so lange so extrem trocken“, erklärt Vorsitzende Gisela Schaub.

Besonders neue und sehr sensible Züchtungen litten unter der Trockenheit. Späte Apfelsorten bildeten sehr kleine Früchte aus. Während ältere Apfelbäume bis zu einer Tiefe von einem Meter wurzelten, wo noch Restfeuchtigkeit vorhanden ist, sind es bei jungen Bäumen nur 20 bis 30 Zentimeter. „Viele junge und geschwächte Bäume sterben“, sagt Schaub.

Bisher haben die Obstbauern den fruchtig-süßen Tafelapfel „Piros“ und den leicht säuerlichen Apfel „Discovery“ geerntet. Auch die Pflückreife der Zwetschgen ist verfrüht. Viele Zwetschgen fallen überreif von den Bäumen. „Positiv ist der geringe Schädlingsbefall in diesem Jahr und der viel geringere Einsatz an Pflanzenschutzmitteln“, sagt Kost. Einen zufriedenstellenden Ernteertrag brachte die neue Steinobstanlage. Angebaut werden Zwetschgen, Mirabellen, Süß- und Sauerkirschen und Pfirsiche.