Die neuen Regeln der hessischen Friedhofsgesetzgebung sollen schon bald auch in Bad Vilbel gelten – dafür hat sich die FDP-Fraktion nun im Stadtparlament gemeinsam mit Stadtrat Jörg Frank (CDU) eingesetzt.
Bad Vilbel. „Seit dem 1. März sind Bestattungen in Hessen auch ohne Sarg erlaubt“, erklärt der Vilbeler FDP-Fraktionschef und hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn.
Diese Entscheidung der bürgerlichen Landesregierung basiere auf zahllosen Gesprächen mit Vertretern nicht nur der Muslime, sondern sämtlicher christlicher Kirchen und jüdischer Gemeinden. „Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass es auch zum Leben eines Gläubigen gehört, so viel wie möglich über die Bestattung selbst bestimmen zu können. Weil insbesondere für muslimische Gläubige eine Bestattung ohne Sarg der größte Wunsch ist, kann diesem nun auch in Hessen nachgegangen werden“, erläutert Bad Vilbels FDP-Fraktionsvorsitzender.
In gemeinsamen Gesprächen mit den Vertretern der türkischen Gemeinden von Bad Vilbel sei nunmehr in die Überlegung mit aufgenommen worden, gegebenenfalls sogar ein eigenes Gräberfeld im Rahmen des Friedhofs zu überlegen. „Ich finde die Idee von Stadtrat Frank sehr gut, dem deutsch-türkischen Kulturverein Ditib anzubieten, in eigener Regie ein eigenes Gräberfeld zu organisieren.“
Dies wäre sicherlich eine weit über Bad Vilbel hinaus reichende Neuerung, die aber anderen Glaubensgemeinschaften schon lange gewährt würde, sagt Hahn. „Für die FDP ist es darüber hinaus wichtig, dass auch das Thema Friedwaldbestattung eine neue Qualität in der Quellenstadt bekommt. „Wir wissen aus vielen anderen Gegenden in Deutschland, dass es zahllose Menschen gibt, die nicht in einem ,normalen’ Reihengrab, sondern sehr naturnah beerdigt werden wollen“, so Hahn und FDP-Chef Kai König einhellig. (zlp)