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Halle für Saatgut – Voraussetzung für die Fortführung der Getreide- und Gemüsezüchtung

Mit Elan versenkte Ge-treidezüchter Dr. Hartmut Spieß seinen Spaten tief in der Erde. Für ihn markierte der erste Spatenstich für die neue Saatguthalle ein Stück Zukunft.

Bad Vilbel. Mit der neuen 550000 Euro teuren Halle wird die Voraus-setzung für die erfolgreiche Fort-führung der Getreide- und Gemüsezüchtung auf dem Dottenfelderhof geschaffen.

Seit 35 Jahren ist es ein Anliegen des Züchters das Spektrum verfügbarer Sorten für den Bio-Landbau zu erweitern. Die vier Hektar großen Versuchsflächen der Züchtungsforschung gliedert sich in 17000 Parzellen auf, die einzeln geerntet, gelagert und ausgewertet werden.

„Seit 10000 Jahren wird Jahr für Jahr gezüchtet und der für unsere Nahrung grundlegende Schatz an die nachfolgenden Generationen weitergegeben.“ Die Vielfalt und Verfügbarkeit des Saatgutes sei bedroht, da Konzerne Patente aufkauften und 65 Prozent der Kulturpflanzenvielfalt in dem letzten Jahren verloren gegangen sind. In der 700 Quadratmeter großen, vom Frankfurter Architekten Peter Fenchel in Holzkonstruktion mit Tondachziegeln entworfenen Halle, soll das Saatgut der Getreide- und Gemüsezüchter gelagert und aufbereitet, Spezialmaschinen, Folientunnel, Bauwagen und Container untergestellt werden.

Von den 55000 Euro Baukosten übernahm die Darmstädter Software AG-Stiftung 160000 Euro, das Land Hessen 75000 Euro, die GLS Bank gab einen Kredit in Höhe von 200000 Euro.

Weitere kleinere Spender sind willkommen. Die Baukosten für die ursprüngliche Planung mit ange-schlossenen Büros und Laborräumen habe zwei Millionen Euro betragen.