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Heißer Asphalt im kalten Dezember

Michael Soborka vom städtischen Baufachdienst und Bürgermeister Guido Rahn beobachten die Asphaltarbeiten in der Ortsdurchfahrt Groß-Karben. Nach Restarbeiten und dem Aufbringen der Markierungen soll die Straße in Kürze freigegeben werden. Foto: Pegelow
Michael Soborka vom städtischen Baufachdienst und Bürgermeister Guido Rahn beobachten die Asphaltarbeiten in der Ortsdurchfahrt Groß-Karben. Nach Restarbeiten und dem Aufbringen der Markierungen soll die Straße in Kürze freigegeben werden. Foto: Pegelow

Karben. Die Arbeiten zur Sanierung der Ortsdurchfahrt von Groß-Karben sind im Endstadium. Dieser Tage ist eine große Asphaltmaschine im Einsatz.
»Komme ich da vorne durch?«, will eine Anwohnerin wissen, die in Richtung der Kreuzung Bahnhofstraße/Christinenstraße/Weingartenstraße deutet. Zunächst ist nicht zu erkennen, dass es dort ein Durchkommen gibt. Denn auf der Kreuzung steht eine riesige Asphaltmaschine, dazu Lastwagen, Bagger und eine Dampfwalze.
Ein gutes Dutzend Mitarbeiter der von der Stadt mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt beauftragten Firma Jost sind an diesem Tag im Einsatz. Es gilt, den Asphalt aufzutragen. Und das ist an diesem nasskalten Dezembertag eine heiße Angelegenheit. Bei Temperaturen knapp über null Grad fragt sich der Laie, ob das überhaupt hält, was dort aufgebracht wird.
»Die haben ihre spezielle Mischung«, weiß Michael Soborka vom städtischen Fachdienst Bauen. Bei einem Termin vor Ort zeigt sich auch Bürgermeister Guido Rahn überzeugt: »Die können bei fast jedem Wetter bauen.«
Taktile Leitsysteme, abgesenkte Bordsteine
An diesem Mittag sind jedenfalls alle im Großeinsatz. »Hier werden täglich 1800 Quadratmeter Asphalt aufgetragen«, sagt Fachmann Soborka. Zunächst zwölf Zentimeter Tragschicht, danach sechs Zentimeter Binderschicht.« Am Schluss soll eine vier Zentimeter dicke Deckschicht aufgebracht werden. »Dann haben wir für die Ortsdurchfahrt einen regelkonformen Aufbau«, informiert Soborka.
Das bedeutet, dass dann auch Busse und Lastwagen wieder durchfahren können. Aber bis es so weit ist, müssen noch Restarbeiten erledigt werden. Und das ist eine ganze Menge. So müssen die Anschlüsse an die Seitenstraßen noch sauber hergestellt werden. Vor allem die Übergänge zu den Einfahrten in die Grundstücke. »Dafür haben wir im Vorfeld mit den Anwohnerinnen und Anwohnern gesprochen«, sagt Soborka.
Ebenfalls Restarbeiten sind an den beiden Bushaltestellen am Friedhof umzusetzen. Die hohen Bordsteine sind schon gesetzt, jetzt fehlen noch die Haltestellenschilder. »Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember werden die Busse diese Haltestelle wieder anfahren«, informiert der stellvertretende Fachdienstleiter Ekkehart Böing.
Ebenfalls fertiggestellt wird der Fußgängerüberweg: Die taktilen Leitsysteme für Blinde und Sehbehinderte sind bereits verlegt worden. Und der Bordstein aus dem Haingraben ist gleichfalls abgesenkt worden.
Auf der Westseite der Straße hat die Stadt einen relativ breiten Gehweg bauen lassen, teilweise ist er deutlich breiter als zuvor, sagt der Bürgermeister. Auf der Ostseite hingegen geht es an einigen Stellen enger zu.
»Da stehen einige Häuser nicht in einer Linie«, sagen die Verantwortlichen. »Wir haben eine Straßenbreite von sechs Metern, aber auf einer Länge von 40 Metern sind es nur fünf Meter«, informiert Böing. »Die Breite reicht aber, dass auch mal ein Lastwagen oder ein Bus dort fahren können, da müssen sie eben langsam aneinander vorbei«, betont Rahn.
Die Gehwege sind also fertiggestellt. »Saubere Arbeit«, lobt Soborka, wie er überhaupt die Männer der Baufirma lobt. Die hatten in den vergangenen Wochen einen Zahn zugelegt, um einen zeitlichen Rückstand wieder aufzuholen. Die hätten mit sechs Dreierkolonnen auch samstags gearbeitet.
Rahn sagt: »Wir werden zwar dennoch etwas später fertig, als zunächst angenommen, aber dafür wird die Straße richtig schön.« Man hoffe, dass die sanierte Straße nun Anlass für einige Hauseigentümer ist, ihr Anwesen zu renovieren. Der Bürgermeister fügt augenzwinkernd hinzu: »Am besten wäre ein zweites Dorferneuerungsprogramm.« Von Holger Pegelow