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Hissigwald kommt gut an

Geschafft: Es ist noch etwas Bier im Fass, um die Gläser des Organisationskomitees des Klein-Kärber Marktes zu füllen. Foto: Niehoff
Geschafft: Es ist noch etwas Bier im Fass, um die Gläser des Organisationskomitees des Klein-Kärber Marktes zu füllen. Foto: Niehoff

Karben. Mit einer kleinen Panne begann das Klein-Kärber Markt-Wochenende im Hissigwald: Der traditionelle Fassanstich ging dieses Mal sehr zum Amüsement der umstehenden Gäste richtig schief.
Noch kurz zuvor war im neunköpfigen Organisationsteam des Festes darüber gescherzt worden, wer sich dieses Mal beim Fassanstich »blamieren« würde. Grund war der letzte Versuch des Bürgermeisters beim Fest in Okarben, bei dem dieser für den Anstich mehr als drei Schläge gebraucht hatte. Das war sicherlich auch der Grund, warum Guido Rahn den Hammer lachend und mit besten Wünschen Ortsvorsteher Christian Neuwirth überantwortete.
Rahn zählte laut die Schläge mit. Beim Siebten hörte er damit auf, denn inzwischen bahnte sich eine »kleine Katastrophe« an. Der Hahn wollte trotz guter Worte, zahlreicher Hilfestellungen und größten Bemühens des Ortsvorstehers nicht ins dafür vorgesehene Loch im hölzernen Fass. Da half auch kein Rettungsversuch von Bürgermeister Rahn. Als etliche Liter schließlich das Fass ungewollt verlassen hatten und in Richtung Kanaldeckel flossen, klappte es dann irgendwie doch.
»Jetzt weiß ich auch, warum man beim Anstich eine lange Lederschürze tragen soll«, sagte Neuwirth und lud die Gäste ein, sich die Reste aus dem Fass abzuholen. Zusammen mit seinen Organisationsteam und dem Bürgermeister erklärte Neuwirth damit den 182. Klein-Kärber Markt für eröffnet.
Ehrenamtliche
bereiten vor

Seit November vergangenen Jahres hatte das Team intensiv dieses Wochenende mit seinem zweiten Auftritt im Hissigwald beschäftigt. »Also der Umzug zum jetzigen Standort hat sich wirklich gelohnt. Wir haben jetzt deutlich mehr Platz und deshalb mehr Schausteller«, erklärt Bernd Bedacht. Er ist einer der neun ehrenamtlichen Organisatoren.
»Es waren nicht nur die Nachbarn an der Rathausstraße, dem über 25 Jahre genutzten Standort des Festes, die sich über den Lärm beschwert haben, es war auch die Enge auf der Straße«, ergänzte Neuwirth. Nicht alle Schausteller hätten da Platz gehabt. »Das sieht hier in der Tat ganz anders aus mit 30 Fahrgeschäften und Essensbuden«, bekräftigt auch die Mitorganisatorin Angelika Berg. Darüber hinaus habe der Erfolg im vergangenen Jahr mit rund 5000 Besuchern in den zwei Tagen viel zur Motivation beigetragen.
Dank äußerte Neuwirth in seinen Begrüßungsworten auch gegenüber der Stadt. Die habe nicht nur mit Rat und Tat bei der Planung zur Seite gestanden, sondern habe kurzfristig noch Hilfestellung bei Beseitigung des Sturmschadens vom Donnerstagabend leisten können. Da hatte nämlich der Sturm das Festzelt auf die Seite gelegt. Der Bauhof war mit einem eigenen Zeltdach sofort eingesprungen.
Bürgermeister Rahn zeigte sich am Rande des Festes zufrieden mit dem neuen Standort. »Hier kann ausgelassener gefeiert werden und die Beschwerden wegen ruhestörenden Lärms hören endlich auf. Das hat das erste Fest am neuen Standort im vergangenen Jahr schon bewiesen«. Zufrieden mit dem neuen Standort zeigte sich auch der Klein-Kärber evangelische Pfarrer Simba Burgdorf. Er hatte im vergangenen Jahr erstmals einen Sonntagsgottesdienst auf der Fläche eines Autoskooters abgehalten. Mit Erfolg offensichtlich, denn auch an diesem Sonntagmorgen waren mehr als 30 Erwachsene und fast 20 Jugendliche zum ungewöhnlichen Gottesdienst erschienen. Dabei waren für die Erwachsenen Bänke auf der Skooterfläche aufgestellt worden, während die Kinder in den Autoskootern Platz genommen hatten. Die Orgel ersetzte Burgdorf mit seiner Gitarre.
Froh über
den Standort

Und ansonsten: Der Ansturm der Besucher war noch größer als im vergangenen Jahr. Die vielen Auftritte verschiedener Karbener Orchester und die Darbietungen zahlreicher Vereine sowie die Disco-Nacht im vergangenen Jahr hatten sich offensichtlich rumgesprochen.
»So eine Veranstaltung ist absolut notwendig für Karben, weil ansonsten gehen unsere Jugendlichen beispielsweise nach Frankfurt und amüsieren sich dort«, zeigte sich Marc Engelken schon vor dem diesjährigen Discoabend überzeugt. Der Standortwechsel hat sich also gelohnt, da sind sich alle einig. Von Jürgen W. Niehoff