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Hustensaft-Marktführer – Arzneimittelhersteller Engelhard hat sich auf pflanzliche Medikamente spezialisiert

Kinder erkälten sich pro Jahr durchschnittlich 12-mal, Erwachsene zweimal. Schluss mit Husten, sagt Engelhard Arzneimittel. Das international agierende Pharmaunternehmen setzt die Marke Prospan dagegen, mit der es in über 40 Ländern Marktführer ist. 2012 feiert das Unternehmen sein 140-jähriges Bestehen mit rund 300 Mitarbeitern am Unternehmensstandort Niederdorfelden.

Niederdorfelden. Prospan ist freilich nur ein Arzneimittel aus dem bewährten Produktportfolio des Unternehmens. Atemwegstherapeutika sowie Arzneimittel gegen Hauterkrankungen mit Schwerpunkt auf pflanzlichen Präparaten bilden die Kernkompetenzen des Unternehmens. Marken wie Prospan, Isla-Moos und Tyrosur sind seit Jahrzehnten fest im Markt etabliert. Auch Kosmetika und diätetische Lebensmittel werden produziert.

Kontinuierlich arbeitet das Pharmaunternehmen, das mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Grundlagenforschung besitzt, an der Neu- und Weiterentwicklung von Arzneimitteln. Mit intensiver Forschung und Qualitätssicherung des Wirkstoffs aus Efeublättern im Produkt Prospan konnten Standards für die Phytotherapie bei Atemwegserkrankungen gesetzt und der Wirkmechanismus nachgewiesen werden.

Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde ist eines der ältesten Therapieverfahren. Mit Hilfe der Wirkstoffe von Heil- und Arzneipflanzen werden Beschwerden und Erkrankungen behandelt. Eng arbeitet der Arzneimittelhersteller dabei mit erfahrenen Spezialisten aus Medizin, Wissenschaft und einem großen internationalen Netzwerk bestehend aus Kliniken, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zusammen.

Oberstes Gebot ist die Qualität von der Rohstoff- und Packmittelbeschaffung bis zur fertigen Packung. Wie engmaschig das Kontrollsystem ist, erlebt der Besucher während einer Führung durch Bereiche wie der Liquida-Herstellung und Abfüllung, der Herstellung, Verwiegung und Abfüllung von Salben oder der In-Prozess-Kontrolle.

„Die Liquida-Herstellung umfasst Flüssigkeiten wie Tropfen, Säfte und Lösungen“, erklärt Andreas Hiekel, seit acht Jahren als Produktionsleiter im Unternehmen tätig. Aus hygienischen Gründen mit Kittel, Kopfhaube und Überschuhen ausgestattet, darf der Besucher das 600-Liter-Salbenrührwerk besichtigen, das zur Herstellung von Salben und Gelen wie Zinksalbe oder Tyrosur-Gel dient. Substanzen, die Eingang in die Produkte finden, wie Granulat oder Trockenextrakt, werden gewogen.

„Das Endprodukt Tablette läuft über einen Entgrater, der die Kanten abrundet“, erklärt Hiekel. Pastillen sagt er, würden nicht gepresst, sondern gegossen. Vielschichtige automatische Abläufe sind etwa bei der Abfüllung von Salben und Pastillen zu beobachten. So werden die Packungsbeilagen für Salben automatisch gefaltet, über die Tube gestülpt und in die Schachtel transportiert. Bei der Pastillen-Abfüllung dient eine in Form des Präparates vorgeformte Folie als Grundlage.

In der Liquida-Abfüllung wird Hustensaft in 100 Milliliter Flaschen abgefüllt. Pro Schicht, sie dauert 7,5 Stunden, sind es 22 000 Flaschen.