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Im Quellenpark liegt die Kraft – Dortelweil-West und das erste Bürogebäude brachten einen enormen Zugewinn an Arbeitsplätzen und Perspektiven

Bad Vilbel. Die Finanzkrise führt seit 2008 zu einem beispiellosen Einbruch vor allem bei der Gewerbesteuer. Erstmals hat Bad Vilbel jetzt einen defizitären Haushalt, betont Klaus Minkel, 1. Werkleiter der Stadtwerke. „Meine Prognose ist, dass der erneute Aufstieg Bad Vilbels und die Haushaltssanierung vor allem vom Quellenpark ausgehen muss. Dort liegt Bad Vilbels Zukunft“, so Minkel.

Die Stadt könne sich glücklich schätzen, dass sie seit dem Beginn der Ankäufe unter Klaus Minkels Regie, am 24. Dezember 1998, über Baulandreserven wie kaum eine andere Gemeinde verfügt, freut sich der damalige Erste Stadtrat und heutige Ehrenstadtrat. „Bereits jetzt sind 60.000 Quadratmeter im Massenheimer Teil an über 20 Käufer veräußert. Bad Vilbeler Betriebe konnten sich so entwickeln, Arbeitsplätze gemehrt und gesichert werden, durch Auslagerung auch die Stadtsanierung vorangebracht werden“, bilanziert Minkel. Für den Massenheimer Teil lägen weitere drei Kaufgesuche für eine Fläche von zusammen über 10.000 Quadratmetern vor. Für den Bad Vilbeler Teil gebe es aber auch „Kaufinteresse in einem bedeutenden Umfang“. Das unterstreiche laut Minkel die Qualität dieses Gebietes, das unter anderem durch sehr gute Verkehrsanbindung und schnelle Verfügbarkeit aufgrund des städtischen Alleineigentums vorteilhaft sei. „Auch im Quellenpark wird eine Erfolgsgeschichte geschrieben“, ist sich Minkel sicher.

Aus dem „Hinterzimmer oder im Golfclub“, wie so gerne gemäkelt werde, wirkten der städtische Wirtschaftsförderer, Stadtrat Rüdiger Wiechers (CDU), und der Erste Werkleiter Klaus Minkel für den Immobilienbetrieb im Ehrenamt, kräftig mit, versichert er. „Wir sehen uns beide in der Verantwortung, unsere Verbindungen, Erfahrungen und unsere Arbeitskraft zugunsten dieser Stadt, ihrer Menschen, ihrer wirtschaftlichen Entwicklung einzusetzen.“

Immer wieder würde von der Opposition versucht, den Quellenpark madig zu machen. Deshalb sollten einmal die größeren Entwicklungslinien zum Verständnis der Öffentlichkeit dargelegt werden, betont Minkel und erinnert daran, dass Bad Vilbel vor 30 Jahren „ein Sanierungsfall“ gewesen sei. Innerhalb von wenigen Jahren sei es ihm als Kämmerer und Erstem Stadtrat gelungen, die städtischen Finanzen zu ordnen und Ende der achtziger Jahre jährlich „sehr bedeutende Haushaltsüberschüsse“ zu erzielen. Mit der deutschen Einheit und deren Belastungen wurde Bad Vilbel erneut ein Sanierungsfall. Zudem kamen alljährlich hohe Belastungen durch die Verschlechterung des kommunalen Finanzausgleichs und Kreisumlageerhöhungen der damaligen rot-grünen Mehrheiten in Wiesbaden und in Friedberg hinzu. „Die Überschüsse strebten gegen Null“, erinnert er sich.

Gegen heftigste Kritik bauten die Stadtwerke „völlig auf Kredit das erste größere Bürohaus in der Wetterau zur Fremdvermietung, um die wirtschaftliche Basis Bad Vilbels zu verbreitern und die Arbeitsplatzlücke zu verringern“. Es wurde ein Volltreffer, ebenso wie Dortelweil-West. (sam)