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Jahrhundertbauwerk im Plan

Im Gespräch mit DB-Sprecherin Claudia Münchow (v.l.) geben Dezernent Stefan Majer (Grüne), Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Gerd-Dietrich Bolte und Dr. Klaus Vornhusen von der Bahn sowie RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai Einblicke in die Bedeutsamkeit des Gleisausbaus der S6. Foto: Eickhoff
Im Gespräch mit DB-Sprecherin Claudia Münchow (v.l.) geben Dezernent Stefan Majer (Grüne), Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Gerd-Dietrich Bolte und Dr. Klaus Vornhusen von der Bahn sowie RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai Einblicke in die Bedeutsamkeit des Gleisausbaus der S6. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, war prominenter Gast bei einer Baustellenbegehung des riesigen Bahnprojektes. Fazit der Veranstaltung: Die Vollsperrung rückt näher, die Arbeiten laufen nach Plan.
»Ohne Weste geht’s hier nicht weiter. Da gibt es keine Ausnahme«, sagt DB-Projektleiter Wolf-Dieter Tigges, der dabei auf eine Kiste mit Warnwesten deutet. Das gilt an diesem Montagvormittag neben dem Minister auch für Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai sowie für Stefan Majer, Frankfurter Dezernent für Mobilität und Gesundheit.
Kosten liegen bei
570 Millionen Euro

Zu Beginn der Führung heben die Gäste gemeinsam mit Tigges und dem Leiter für Bahn-Infrastrukturprojekte Mitte, Gerd-Dietrich Bolte, sowie Dr. Klaus Vornhusen, DB-Konzernbevollmächtigter für Hessen, die Bedeutung des Projektes hervor. Minister Al-Wazir nennt das 570-Millionen-Euro-Projekt eine »Jahrhundertinvestition«. Die neuen Gleise für die S6 seien sehr bedeutsam, sagt er. Schließlich stehe die Bahn auf der Strecke von Friedberg bis Frankfurt öfter mal zwangsweise auf dem Abstellgleis. Al Wazir: »Die geplante Verkehrswende wird mit dem Ausbau konkret. Die Bahn kommt pünktlicher und häufiger.«
Dass aus »Ideen Wirklichkeit wird«, darüber freut sich RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai. »Wir können ein besseres und pünktlicheres Angebot auf die Beine stellen.« Eine Fahrgastzählung vor Corona habe ergeben, dass 60 000 Menschen die Linie an einem Wochentag nutzen.
In wenigen Wochen müssen sich die Vilbeler und Pendlerinnen und Pendler jedoch auf Sperrungen einstellen. Ab dem 13. Juni gibt es eine Teilsperrung. Die S6 fährt in diesen Wochen halbstündlich. Die große Vollsperrung läuft vom 9. Juli bis 5. September. Dann wird die Strecke Bad Vilbel–Frankfurt voll gesperrt. In diesen acht Wochen wird die historische Niddabrücke abgerissen und der Ersatz eingeschoben. »Der Regionalverkehr läuft über Hanau. Die Informationen gibt es demnächst auf der Homepage des RMV«, berichtet Vornhusen.
Nidda wird »verfüllt«
Kavai informiert, dass es ab Bad Vilbel zwei unterschiedliche Varianten des Schienenersatzverkehrs geben werde: Eine Art Schnelltransport zur Konstablerwache »und eine Variante mit Halt an jeder Stadion«.
Erster Stopp der Baustellenbegehung: die Alte Niddabrücke. Tigges informiert, dass für die Arbeiten die Nidda »verfüllt werden« müsse. Die neu entstehende Fläche diene als Arbeitsebene. Damit der Fluss weiter fließen kann, werden Rohre mit bis zu einem Meter Innendurchmesser verlegt. Die bestehende Brücke werde abgerissen, die neue, die in Teilen schon zu sehen ist, eingehoben und eingeschoben. Das Ganze passiert während der acht Wochen Vollsperrung. Minister Al-Wazir ergänzt, dass die Arbeiten »insgesamt natürlich sehr lange dauern«. »So ein Ausbau gelingt nicht ohne Sperrungen, doch sie sind zeitlich begrenzt und sorgen für eine deutliche Verbesserung des Bahnverkehrs.«
Anschließend geht es weiter über die Baustelle, auf der »rund um die Uhr gearbeitet wird«, so Tigges weiter. »Wir versuchen natürlich, gerade die Lärmbelastung für Anwohner gering zu halten.« Der Steg, der Fußgänger und Radfahrer vom Südbahnhof in Richtung Freibad und Schulzentrum bringt, sei der größte Steg, der so je gebaut wurde.
Die neue Unterführung ist ebenfalls schon zu sehen. »Die Haltestellen sind mitten in der Stadt. Wir haben viele neue Baugebiete und wissen um die Bedeutung des Projektes«, sagt Bürgermeister Stöhr..«
Von Patrick Eickhoff