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Jüdisches Alltagsleben

Bad Vilbel. Im Jahr 2011 ging die Internetseite „Vor dem Holocaust“ (www.vor-dem-holocaust.de) online, ein Projekt des Pädagogischen Zentrums des Jüdischen Museums Frankfurt und des Fritz-Bauer-Instituts. Monica Kingreen, die Initiatorin der Seite, stellt auf Einladung des Kunstvereins das Fotoportal in einem Vortrag am Dienstag, 25. November, um 19.30 Uhr im großen Kurhauscafé vor.

Jahrelang hat Monica Kingreen Bilder gesammelt: Fotos, die den Alltag jüdischer Familien in hessischen Städten und Dörfern widerspiegeln, und jedes Foto erzählt eine Geschichte – von Urlaubsfreuden und Ausflügen, von Familienfeiern, aus der Arbeitswelt oder von Festen. Bei den Motiven, die überwiegend von Laien aufgenommen wurden, handelt es sich um typische Szenen aus Familienalben, vom ersten Schultag, einem Spaziergang auf dem Feldberg oder im Felsenmeer, von Handwerkern bei der Arbeit sowie im religiösen und im öffentlichen Bereich. Hessische Juden, auch das zeigen die Bilder, waren als geachtete gleichberechtigte Bürger aktive Mitgestalter des Alltagslebens in ihren Städten und Gemeinden. Ihre Lebenssituation „vor der Nazi-Verfolgung“ kennenzulernen, bedeutet, ihre sich massiv verändernden Lebensverhältnisse während der NS-Zeit mit anderen Augen zu sehen. Der Vortrag beendet das Begleitprogramm zur Ausstellung „Legalisierter Raub“. (sam)