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Kanäle werden verlegt – Die Ausbauphase verläuft nach Zeitplan: Stadtverordnete informieren sich vor Ort

Oliver Feyl (FDP), Mario Beck (CDU), Michael Quentin (Stadtwerke), Erster Stadtrat Otmar Stein (CDU) und Rosemarie Plewe (FW) nehmen Einblick in die Planung. Foto: Privat
Oliver Feyl (FDP), Mario Beck (CDU), Michael Quentin (Stadtwerke), Erster Stadtrat Otmar Stein (CDU) und Rosemarie Plewe (FW) nehmen Einblick in die Planung. Foto: Privat

Karben. Der Bau der Nordumgehung Groß-Karben schreitet voran. Auch die Kanalarbeiten zur Nordumgehung liegen im Zeitplan. Seit Jahrzehnten gefordert und geplant, wird sie 3,2 Kilometer lang und rund 16 Millionen Euro teuer. Sie soll die Durchfahrt Groß-Karben von 70 Prozent des heutigen Verkehrs entlasten. Ihre Fertigstellung ist laut Bauschild zum Jahresende 2016 vorgesehen.

Nachdem inzwischen die Brücke über die Nidda hinter dem Rapp’s-Gelände steht, findet derzeit die Auftragsvergabe für den nächsten Bauabschnitt statt: Zwischen Burg-Gräfenrode und Groß-Karben entsteht ein Kreisverkehr, zwischen Kreisel und Heldenberger Straße eine asphaltierte Fahrbahn zum Wald hin.

Unterirdische Vorarbeit

Kaum ins Auge fallen dagegen die Kanalarbeiten der Stadtwerke. Sie lässt gerade mehrere Kanäle für die herbeigesehnte Umgehungsstraße verlegen. Mehrere Vertreter der schwarz-gelben Koalition im Stadtparlament haben sich kürzlich über den Stand dieser Arbeiten informiert.

Mario Beck (CDU), Rosemarie Plewe (Freie Wähler) und Oliver Feyl (FDP) hatten als Gesprächspartner den technischen Leiter der Stadtwerke, Michael Quentin, vor sich. Nach seinen Worten liegen die Bauarbeiten im Zeitplan. „An fünf Stellen unterstützen wir mit Kanalbauarbeiten das Projekt Nordumgehung“, erklärt Quentin.

Kleine Vorarbeiten, die man nicht auf ersten Blick sieht, aber viel Zeit kosten, seien dabei gefragt. Stadtwerke-Mitarbeiter orten auf der Baustelle jede Ver- und Entsorgungsleitung und verlegen notfalls sogar neue Rohre.

Damit die Leitungen auch für künftige Bauvorhaben reichen und für Reparaturen zugänglich sind, planen die Stadtwerke weit voraus, betont Quentin. Die Planer gehen von einem geraden Straßenverlauf aus, den andere Verkehrswege im rechten Winkel kreuzen. Und sie berücksichtigen die Beschaffenheit des Bodens und der Landschaft, erfuhren die Stadtverordneten.

Werden Rohrleitungen verlegt, kommt modernste Technik zum Zuge. Das gilt vor allem dort, wo sich Straßen und Wege kreuzen. Dann schlüpfen die unterirdischen Leitungen wie in einem Mantel durch ein anderes Rohr.

„Kommt es später zu einer Beschädigung der Rohrleitung, kann man, ohne die Straße aufzureißen, das kaputte Rohr einfach aus dem Ummantelungsrohr ziehen und erneuern“, erläutert Oliver Feyl (FDP) als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung und Infrastruktur. Die höheren Baukosten machten sich in einem solchen Fall bezahlt – der Verkehr werde durch den Trick nicht behindert.

Lärmwall wird länger

Die Kosten der Kanalarbeiten trage vor allem das Land Hessen, betont der in Karben für die Stadtwerke zuständige Stadtrat Michael Ottens (Freie Wähler) – sie sind Teil eines 14,6 Millionen Euro hohen Zuschusses. Telekom und Ovag nutzen die Arbeiten übrigens ebenfalls, um Leerrohre und Kabel zu ziehen.

Manche Bürger befürchten, dass die Nordumgehung in zwei Jahren auch mehr Lärm bringt. Um einen aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Schutzwall zu verlängern, musste nachträglich ein eigener Bebauungsplan erstellt werden, der jetzt am Donnerstag im Ortsbeirat präsentiert wurde. „Wahrscheinlich wird es keine großen Einsprüche mehr geben“, meint Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kuhl (SPD). „Der jetzt offen gelegte Zusatzplan ist ja schon ein Kompromiss, der durch Bürger zustande gekommen ist“.