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Kein Konzept für die „Krebsschere“ – Zehn Jahre und kein Ende – Bürgermeisterkandidat Betschel-Pflügel kritisiert misslungene Gewerbeansiedlung

Bad Vilbel. Investoren, die zu Bad Vilbel passen, will Helmut Betschel-Pflügel für das Gewerbegebiet Krebsschere anlocken und „keine großindustrielle Ansiedlungen“ mehr forcieren, die „weder zum Stadtbild passen noch in der Vergangenheit realisierbar waren.“ Beim Rundgang über das tief verschneite Areal erläuterte der von SPD und Grünen unterstützte Bürgermeisterkandidat seine Vorstellungen von gewerblichen Ansiedlungen zwischen dem neuen Stadtteil in Dortelweil, Massenheim und Bad Vilbel.

Betschel-Pflügel befürwortet ein strukturiertes Mischgebiet von Wohn- und Gewerbeeinheiten mit kleineren und mittleren Betrieben mit zukunftsweisenden Technologien, die in der Fertigungs- und Dienstleistungsbranche tätig sind. Aber auch Forschungseinrichtungen moderner ökologischer Technolgien könnten hier angesiedelt werden, „um die Arbeitsplätze der Zukunft zu entwickeln und neu zu schaffen“. Hier gelte es vorrangig den für die Mehrzahl der Arbeitsplätze verantwortlichen Mittelstand zu stützen und mit entsprechenden Programmen deren Existenz zu fördern, so der Kandidat.

Allein am Beispiel der regenerativen Energietechniken von Solarstrom und Windenergie, die in Deutschland längst zu einer boomenden Job-Maschine selbst in der Krise geworden seien, könne in der Krebsschere ein über Bad Vilbels Grenzen hinaus namhaftes Technolgiezentrum entstehen.

Nach Betschel-Pflügels Ansicht habe sich Bad Vilbel „viel zu lange zukunftsweisenden Unternehmen versperrt“. Wichtig sei ihm, dass die Stadtteile sowie das Areal des Bahnhofs städtebaulich miteinander verknüpft werden. Die Ansiedlung großflächiger Wirtschaftsunternehmen an dieser Stelle „schafft bauliche Bollwerke zwischen diesen Stadtteilen“, erklärt Betschel-Pflügel, die ein lebendiges Zusammenwachsen verhindern. „Zehn Jahre konzeptlose Planung der Krebsschere muss ein Ende haben“, fordert er. Große Bedeutung messe er der Landschaftsbrücke über die Nordumgehung bei. Als verbindendes Bauwerk zwischen Stadtteilen sei diese Brücke von besonderem Wert. Diesen städtebaulichen Wert als verkehrstechnisches Bindeglied und in seiner architektonischen Einmaligkeit zu erhalten, statt ihn zur Disposition von Investorenwünschen zu stellen, sei ihm ein besonderes Anliegen – nicht nur aus städtebaulicher Sicht, fügt er hinzu. Als Radweg über die Nordumgehung zwischen Dortelweil und dem Schulzentrum in Bad Vilbel sei diese Brücke geradezu unverzichtbar.