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Keine privaten Knöllchen mehr – Stadt trennt sich nach einem Jahr vom Sicherheitsdienst

Bürgermeister Guido Rahn sieht keine effiziente Einsatzmöglichkeit der Wisag-Mitarbeiter mehr. Foto: dmd/thx
Bürgermeister Guido Rahn sieht keine effiziente Einsatzmöglichkeit der Wisag-Mitarbeiter mehr. Foto: dmd/thx

Karben. Was als Entlastung der Karbener Hilfspolizei groß angekündigt worden war, erweist sich nach nur einem Jahr als Auslaufmodell: der Einsatz von privaten Sicherheitsleuten der Wisag zur Überwachung von Parkverstößen. In der wachsenden Stadt Karben hat die Fülle von Aufgaben für die städtischen Ordnungshüter in den vergangenen Jahren zugenommen. Allein die Zahl der Baustellen, deren Absicherung zu kontrollieren ist, ist gestiegen.
TEMPOKONTROLLEN
Hinzu kommt, dass die Beamten auch in Bad Vilbel zur Kontrolle der Geschwindigkeiten eingesetzt sind, denn Karben hat mit der Nachbarstadt einen gemeinsamen Ordnungsamtsbezirk gebildet. Beamte in Uniform sind in beiden Stadtgebieten aktuell unterwegs, weil Weihnachtsbäume und Kreisel geschmückt werden und zeitweise der Verkehr angehalten oder gelenkt werden muss.
Hinzu kommt die stetig steigende Zahl an Autos. »Die Leute wissen zum Teil nicht mehr, wohin damit«, hat Fachdienstleiter Uwe Axtmann bereits vor anderthalb Jahren festgestellt. Die Kontrolle des ruhenden Verkehrs konnte von den vier Hilfspolizisten kaum noch bewältigt werden. Abhilfe sollten zwei Hilfspolizisten des privaten Sicherheitsdienstes Wisag aus Frankfurt bringen. Sie sollten vor allem in den Abendstunden und an Wochenenden die parkenden Fahrzeuge kontrollieren.
Jetzt scheint sich der Einsatz dem Ende zuzuneigen. Denn die Verantwortlichen der Stadt haben den Vertrag mit dem Sicherheitsunternehmen zum Jahresende gekündigt. Stattdessen wollen sie im neuen Jahr einen weiteren städtischen Hilfspolizisten einstellen.
DER TEUFEL IM DETAIL
Seit Anfang diesen Jahres waren die privaten Knöllchenschreiber unterwegs. Aber: Der Teufel der »an sich guten Zusammenarbeit«, steckt im Detail. Es habe sich »nach und nach gezeigt, dass wir die Kollegen nicht flexibel einsetzen konnten«, sagt Fachdienstleiter Axtmann.
Nun tritt die Stadt Karben auf die Bremse. Ab dem nächsten Jahr soll ein weiterer Hipo eingestellt werden. Seine Aufgaben: Überwachung des ruhenden Verkehrs und der Straßenreinigung sowie Astüberhänge und dergleichen. Rahn: »Wir planen ohne die Wisag. Wir greifen auf sie gegebenenfalls bei größeren Veranstaltungen zurück.« Was er nicht sagt, teilt das Frankfurter Sicherheitsunternehmen auf Anfrage mit. Eine Sprecherin von Wisag: »Die Stadt Karben hat den Auftrag zwischenzeitlich und mit Wirkung zum 31. 12. 2018 gekündigt. Von Problemen bei der Ausführung des Auftrags ist uns nichts bekannt.« (den)