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Klima und Umwelt – Bürgermeisterkandidaten stellen ihre Konzepte in Kurzform vor

Bad Vilbel. In unserer Ausgabe vom 13. Januar stellten anlässlich der Bürgermeister-Direktwahl am 30. Januar die Kandidaten von CDU, SPD und Bündnis90/Die Grünen sowie die Bewerberin der FDP ihre Konzepte für den städtischen Verkehr in Kurzform vor. Nun geht es hier um die Themen Klima und Verkehr.

Anja Nina Kramer (FDP): »Ich bin überzeugt, dass jeder von uns einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und Bad Vilbel Vorbild sein sollte. Denn das Bewusstsein und Engagement für Umwelt- und Klimaschutz in Bad Vilbel ist sehr hoch. Im Familienbetrieb setze ich persönlich auf ökologische Vollholzbauweise und mehrgenerationales Wohnen. Daher stehe ich für ein Aufforstungsprogramm mit klimaresistenten Baumarten und eine nachhaltige Bewirtschaftung des Stadtwaldes ein. Wasser ist unser Markenkern als Stadt. Ein Wasser-Lehrpfad soll das Ökosystem der Nidda erlebbar machen. Neben der Fortsetzung der Renaturierung der Nidda sind auch Investitionen für den Hochwasserschutz notwendig. Eine verbesserte Wasserqualität fördert die Artenvielfalt. Daher wird es Zeit, die vierte Ausbaustufe der Kläranlage umzusetzen. Da energetische Sanierung teuer und die Entsorgung vieler Baustoffe noch kostspieliger ist, setze ich mich als Bürgermeisterin für die Anwendung von Kriterien der nachhaltigen öffentlichen Vergabe und ökologische Baustoffe zum Beispiel Holz bei öffentlichen Bauten ein.«

Clemens Breest, Grüne: »Bisher werden sowohl bei der Grünpflege als auch beim Klimaschutz einzelne Maßnahmen umgesetzt, ohne dass es dazu eine übergeordnete systematische Planung und Vorgehen gibt. Ich werde mich dafür stark machen, dass die verbliebenen Naturflächen als ein zusammenhängendes Ökosystem begriffen und geschützt werden. Es geht nicht nur allein um den Erhalt des Stadtwaldes, sondern auch um die Wingerte, Auenlandschaft sowie die Renaturierung und Schutz von Nidda, Nidder sowie deren Zuläufe. Beim Klimaschutz sind erste organisatorische Maßnahmen für einen effektiven Klimaschutz angestoßen worden, jedoch noch unvollendet. Diesen Prozess werde ich als Bürgermeister aufgreifen und beschleunigen. Unser größtes Ass, welches wir als Kommune in Sachen Klimaschutz haben, sind die Stadtwerke. Ich werde mich dafür einsetzen, dass sie zu einem Booster der Energie- und Verkehrswende werden.«

Sebastian Wysocki, CDU: »Bad Vilbel vereint auf einzigartige Weise Urbanität und Naturnähe. In Zeiten des Klimawandels ist das aber nicht selbstverständlich: Deshalb werde ich als Bürgermeister dafür kämpfen, unsere Naturräume zu schützen und zu erweitern – für uns und unsere Kinder. Das heißt: Dort, wo eine Anpassung an die klimatische Veränderung durch Naturverjüngung nicht schnell genug greift, müssen wir unseren Stadtwald mit einem Aufforstungsprogramm und mit klimaangepassten Baumarten fit für die Zukunft machen. Wichtig ist mir die weiteren Renaturierungen unserer Gewässer und die Modernisierung der Kläranlage. Mehr Stadtbäume und Blühflächen sollen unsere Stadt noch lebenswerter machen. Mehr Grün will ich zudem durch gemeinschaftliches Engagement von jungen Eltern und der Stadt erreichen: mit der Pflanzung von Babybäumen auf einem abgegrenzten Areal. Selbstverständlich gehören Investitionen in die energetische Sanierung und Modernisierung städtischer Gebäude zum Gesamtpaket.«

Gunther Salomon, SPD: »Der Schutz unseres Klimas wird eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahrzehnte sein. Bad Vilbel soll klimaneutral und Energiewendestadt werden. Als Bürgermeister möchte ich die damit verbundenen Prozesse moderieren und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Stadtverordneten vorantreiben. Regelmäßige Gespräche mit allen Umweltverbänden werde ich institutionalisieren. Stadtwald, Streuobstwiesen, Grünflächen, Parkanlagen sowie Fluss- und Bachläufe müssen gepflegt und für die Herausforderungen der Klimaerwärmung gesichert werden. Ein besonderes Anliegen ist mir der konsequente Ausbau von regenerativen Energien, dabei müssen Stadt und die Stadtwerke eine Vorbildfunktion übernehmen. Alle städtischen Flächen sollten stärker begrünt und die Integration der Prinzipien einer Schwammstadt (dezentrale Regenwasserbewirtschaftung; Red.) dabei berücksichtigt werden. Bei der Behandlung des Stadtwaldes müssen konsequent ökologische vor ökonomischen Aspekten stehen. Alle Beratungen darüber sind zukünftig öffentlich zu führen. Um eine Verbesserung der Wasserqualität unserer Flüsse zu erreichen, muss die Kläranlage zügig durch eine vierte Klärstufe ergänzt werden.« (wpa)