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Kombibad-Stuss

Werkleiter Klaus Minkel
Werkleiter Klaus Minkel

Ralph Mallmann, grüner Stadtverordneter, wird in der Berichterstattung zur jüngsten Parlamentssitzung in der Presse mit der Aussage zitiert, dass der Investor des Kombibads, der Architekt und Unternehmer Josef Wund, sich mit 5 Millionen Euro Einsatz 85 Prozent des Gewinnes aus dem 81,5-Millionen-Projekt hole. Dem hat Klaus Minkel, Stadtrat und 1. Werkleiter der Stadtwerke, vehement widersprochen. Das sei nichts als „Quatsch mit Soße“, betont Minkel, verärgert über: „Viel Stuss zum Kombibad“.

Bad Vilbel. Richtig ist, so präzisiert Minkel, dass Investor Wund 58 Prozent Einsatz in die Investition bringt und dafür auch 58 Prozent des Gewinnes erhält. Die Stadtwerke erbringen übrigens die restlichen 42 Prozent und bekommen 42 Prozent des Gewinns, stellt er klar. Dass außerdem der Stadtverordnete Klaus Arabin (SPD) in Zusammenhang mit dem Projekt Kombibad die Transparenz vermisse, sei nicht nachzuvollziehen. Arabin behauptet, es sei öffentlich nichts davon bekannt geworden, welche Schulen und Vereine 2013 von der Stadt angehört wurden, aber das ist, so Minkel, eine glatte Unwahrheit. Dazu habe es, erinnert er, „eine ausgiebige Presseberichterstattung im Juni 2013“ gegeben. Alle Schulen und die mit Schwimmsport befassten Vereine waren laut „Frankfurter Neue Presse“ vom 6. Juni 2013 zu Gesprächen eingeladen. Es sei auch nicht richtig, dass die öffentliche Ausschreibung bereits am 19. März 2013 vor dem Treffen bekannt gemacht worden wäre. Es handelte sich hierbei nur um das sogenannte „Präqualifikationsverfahren“.

Die eigentliche Ausschreibung datiert hingegen vom 25. Juni 2013 und wurde zwei Tage später, am 27. Juni, verschickt. So konnten Benutzerwünsche aus dem Treffen noch eingearbeitet werden, und zwar nicht nur bezüglich der Gestaltung der Halle, sondern auch im Freibadbereich die acht Schwimmbahnen, ferner der Hubboden sowie das Sprungbecken im Außenbereich. Auch gab es die Verständigung über eine ganzjährige Nutzung des Hallenbades und über die Abdeckmöglichkeit für das Sprungbecken. Nicht zuletzt aber habe Arabin ein falsches Verständnis von der Arbeitsweise der Betriebskommission. Die Geschäftsführung liege bei der Werkleitung, die ihre Entscheidungen eigenverantwortlich vorbereitet. Die Betriebskommission ist Beschlussgremium, betont Minkel und fügt hinzu: „Unter Hinweis auf Indiskretionen aus vertraulichen Sitzungen der Betriebskommission konnte in dieser Kommission nur sehr pauschal die wirtschaftliche Seite erörtert werden. Jedoch wurde den Fraktionen für je einen Vertrauensmann ein tiefer Einblick in die Wirtschaftlichkeitsberechnungen angeboten, so dass äußerst umfassend informiert worden ist“. Insgesamt befasste sich die Betriebskommission in drei Monaten sage und schreibe viermal mit dem Projekt. „Es gibt kein anderes Projekt der Stadtwerke, das vergleichbar lang und intensiv diskutiert worden ist“, stellt Minkel klar. (sam)