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Kritik am Scheitern der Hartz-IV-Verhandlungen

Bad Vilbel. Fast fünf Millionen Menschen beziehen in Deutschland Hartz-IV-Gelder. „Die betroffenen Familien haben einen respektvollen Umgang mit ihrer Lebenssituation verdient“, betont Awo-Vorsitzender Rainer Fich. Statt dies zu zeigen und die Auflage des Bundesverfassungsgerichts auf Neufestlegung des Sockelbetrages zum 1. Januar 2011 zu erfüllen, „tragen Bundesregierung und Opposition politische Schaukämpfe auf dem Rücken der Ärmsten im Lande aus“, kritisiert Fich. Die AWO Bad Vilbel kenne durch die tägliche Arbeit in der Schuldnerberatung und im Rahmen des Mittagstisches, die Probleme der Menschen mit geringem Einkommen sehr gut. „Deshalb haben wir überhaupt kein Verständnis für die wahltaktischen Verzögerungen der Berufspolitiker“, sagt Fich. Ein Bildungs-Paket eröffne die Chance, die Lebenssituation vieler Kinder zu verbessern und die Erhöhung des Sockelbetrages sei dringend erforderlich. „Für uns stellt sich der politische Streit so dar, dass man über fünf Euro Erhöhung im Monat streitet. Jeder sollte wissen, dass eine so niedrige Erhöhung nahezu lächerlich ist“, erklärt Fich und bezeichnet das Handeln der zuständigen Politiker als beschämend. Es störe nachhaltig das Vertrauen in die Politik. „Die AWO Bad Vilbel fordert von allen Politikern mehr Kompromissbereitschaft zum Wohle von fünf Millionen Menschen in Deutschland. Bitte entscheiden Sie schnell!“, fordert Fich. (sam)