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Lage bleibt angespannt

Gärten an der Nidder in Büdesheim sind überschwemmt. Foto: Pegelow
Gärten an der Nidder in Büdesheim sind überschwemmt. Foto: Pegelow

Schöneck. In Büdesheim ist die Feuerwehr in dieser Woche wegen des Hochwassers im Dauereinsatz. Zwar stagniert der Pegelstand der Nidder seit Donnerstag. Doch die Einsatzkräfte rüsten sich für weitere Einsatztage. So hoch, wie das Wasser in der Woche stand, sei es seit 20 Jahren nicht gewesen, hieß es seitens der Feuerwehr.
Nach Mitteilung der Feuerwehr fiel der Pegelstand bis Donnerstag spätabends binnen 24 Stunden um zehn Zentimeter und befand sich auf einem Stand von 2,63 Metern, am Freitag ging er auf 2,60 Meter zurück. Dies waren 30 Zentimeter weniger als in der Spitze am Montag und Dienstag (der Vorwoche).
In Windecken sei die Meldestufe II am Freitag unterschritten worden. Pumpen stünden auf der dem Wasser abgelegenen Seite der Sandsackdämme weiterhin bereit.
Heizgeräte und Zelt aufgebaut
Das Regenrückhaltebecken in Düdelsheim verfüge über Platzreserven. Zu- und Abfluss halten sich laut Feuerwehr ungefähr die Waage. Im Laufe des Donnerstags wurde von der Berufsfeuerwehr Hanau eine mobile Tankstelle nach Büdesheim gebracht. Diese stehe der Feuerwehr Schöneck für die Restdauer des Einsatzes zur Verfügung. Aufgrund der vorhergesagten Abkühlung in den kommenden Tagen wurden die Unterstellmöglichkeiten für die in Büdesheim eingesetzten Kräfte ertüchtigt. Die Einsatzkräfte stünden nun witterungsgeschützt. Zusätzlich seien Heizgeräte an die Einsatzstelle gebracht worden.
Nach über 72 Stunden Dauereinsatz seien bislang erst zwei Geräte (Tauchpumpen) ausgefallen. Vom hauptamtlichen Gerätewart der Feuerwehr Schöneck, der zum 1. Januar eingestellt wurde, habe eine der beiden Pumpen unverzüglich repariert werden können und sei wieder einsatzbereit.
Derzeit versehen Feuerwehrkräfte aus Schöneck in drei Schichten Dienst an der Einsatzstelle in Büdesheim oder in der Technischen Einsatzleitung. Zusätzlich seien zwei Angehörige des Bauhofs der Gemeinde Schöneck rund um die Uhr im Hochwassereinsatz.
Angehörige der Ehren- und Altersabteilung der Feuerwehr Schöneck zeichnen von früh bis spät für die Versorgung der Einsatzkräfte verantwortlich.
Die Freiwillige Feuerwehr Schöneck geht aufgrund des langsam sinkenden Pegelstands von einem Einsatz bis zum Wochenende aus.
Donnerstagvormittag besuchte der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, die Einsatzstelle in Büdesheim. Er habe sich einen Überblick über die Einsatzsituation verschafft und sei durch Einsatzleiter Thomas Walter in die Lage eingewiesen worden. Am Freitag fand eine weitere Lagebesprechung der Anliegerkommunen, des Wasserverbands Nidda und des Kreises statt.
Auch am Freitag wurden von der Feuerwehr wieder Drohnenflüge zur Erkundung durchgeführt.
Pizza und mehr
für die Einsatzkräfte

In dem bereits mehrere Tage andauernden Einsatz erfahre die Feuerwehr auf vielfältige Weise Unterstützung durch viele Anwohnerinnen und Anwohner, die den Einsatzkräften Verpflegung bringen, teilte die Feuerwehr mit. Darüber hinaus stellte die evangelische Kirchengemeinde Büdesheim das Gemeindehaus zur Verfügung.
Auch Firmen und Gewerbetreibende unterstützen den Einsatz der Feuerwehr Schöneck durch Spenden von Nahrungsmitteln. Darunter die Metzgereien Kropp und Vetter, die Bäckereien Philippi und Schaan sowie der Getränkehandel Zeller und der Rewe-Getränkemarkt. Die Pizzeria da Franco überraschte die Einsatzkräfte mit frischer Pizza. (zlp/ach)

Kaum Veränderung
Kaum Veränderung beim Pegelstand meldet Markus Mühlebach, Pressesprecher der Feuerwehr Schöneck am Montagabend. Aufsteigendes Grundwasser erfordere aber den weiteren Einsatz von Pumpen.
Nach dem Anstieg des Pegels in der vergangenen Nacht auf 270 cm ist er bis Montag (8. Februar) 20 Uhr, wieder auf 265 cm gefallen. Es sind jeweils wieder Pumpen in den Bereichen Brückgasse und Mühlstraße im Einsatz. Teilweise werden sie durch den Stromerzeuger des Main-Kinzig-Kreises mit Energie versorgt.
»In wie fern sich die derzeitige Witterung auf den Pegelstand der Nidder auswirkt, lässt sich nur schwer abschätzen«, so Mühlebach. Die Feuerwehr Schöneck überwacht weiter den Pegelstand und befindet sich in engem Austausch mit dem Wasserverband Nidda. (zlp)