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Landgrebe muss zum Jagen nicht getragen werden

Bad Vilbel. Udo Landgrebe (58), Vorsitzender der SPD Bad Vilbel, nähert sich dem Ziel seiner Wünsche und schmiedet nahezu biblische Vorsätze. „Ich will zu den Menschen gehen, sie treffen und mit ihnen reden und zwar nicht nur einmal sondern x-mal“, sagte er beim jüngsten SPD-Stammtisch in Gronau. Im hiesigen Wahlkreis 25 ist er für die SPD-Wahlkreiskonferenz am 3. Dezember als SPD-Direktkandidat nominiert.

Udo Landgrebe, Mitglied im Vorstand des SPD-Unterbezirks Wetterau und bisher Ersatz-Kandidat für Jürgen Walter, würde gerne den mit offenem Visier als Kritiker der immer noch amtierenden hessischen SPD-Chefin Andrea Ypsilanti angetreten Parteigenossen als Landtagsabgeordneter beerben. Mit Ypsilantis Wortbruch und dem Pakt mit der Linken hatte Parteisoldat Landgrebe keinerlei Bauchschmerzen, Walters Gewissensentscheidung hingegen bezeichnete er als „inakzeptabel“ und forderte im Einklang mit dem Vilbeler SPD-Vorstand Walter dazu auf, sein Landtagsmandat zurückzugeben. Dadurch hätte Landgrebe direkt in den Landtag nachrücken können. Da sich zu jenem Zeitpunkt bereits Neuwahlen abzeichneten, forderte Landgrebe und seine Bad Vilbeler Mitstreiter die Wetterauer Genossen sogleich dazu auf, im Falle von Neuwahlen, die inzwischen beschlossen Sache sind, zu verhindern, dass Walter erneut als Kandidat um ein Landtagsmandat antreten darf. Auch legte Udo Landgrebe Walter nahe, freiwillig sein Parteibuch rauszurücken. Beim Gronauer Stammtisch habe Landgrebe, so jedenfalls berichtet es der dortige SPD-Führer Helmut Bomba, „große Zustimmung erfahren“. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diesbezüglich „sei Landgrebe aufgrund seines privaten und beruflichen Werdegangs bestens vorbereitet, um tragfähige Konzepte auszuarbeiten“, merkt Bomba an. Hinsichtlich des im SPD-Wahlprogramm beschriebenen Energiewechsels sprach sich Landgrebe bei seinem Heimspiel in Gronau für „ein Festhalten am Atomausstieg“ aus und ist bei der Einführung erneuerbarer Energien für einen Mix bis 2020. „Die Ziele von Hermann Scheer seien vielleicht manchem Wähler zu visionär vorgekommen, die vorgegebene Richtung ist aber eindeutig richtig“, so Landgrebe. Mit Bezug auf die Einführung des G8-Systems an den Gymnasien sagte er, „die durch die Regierung Koch eingeführte generelle Verkürzung der letzten drei Schuljahre auf zwei Jahre sei grundlegend falsch gewesen“. Er befürworte ein G8-System, das wahlweise neben dem G9-System an den Schulen angeboten werde. „Die Inhalte sind in Ordnung, unser Programm wartet nur auf die Umsetzung“, meinte Kandidat Landgrebe und versicherte, er wolle „die Herausforderung annehmen“ und sollten die Wetterauer Genossen ihn unterstützen gegen CDU-Kandidat Tobias Utter, ebenfalls aus Bad Vilbel, im Wahlkreis 25 um das Direktmandat antreten. (sam)