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Lange ersehnter Freizeittreff

Symbolsiche Schlüsselübergabe (von links): Sebastian Wysocki, Ricarda Müller-Grimm, Celina Arzt, Alessandra, Paulina, Amelia und David Neumann. Foto: Fauerbach
Symbolsiche Schlüsselübergabe (von links): Sebastian Wysocki, Ricarda Müller-Grimm, Celina Arzt, Alessandra, Paulina, Amelia und David Neumann. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Mit dem neuen Kinder- und Jugendhaus Efzet Heilsberg hat die Stadt am Samstag das dritte Freizeitzentrum mit vielfältigen Angeboten für junge Menschen eröffnet. Die Stadt hat rund 2,2 Millionen Euro investiert.
Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) dankte in seiner Ansprache für viele Gespräche und Anregung im Vorfeld des jetzt verwirklichten Konzepts. Er erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die verstorbene frühere Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP), »für die dieses Gebäude eine Herzensangelegenheit war«.
Pyramidenzelte
der Jugendheimstatt

»Das sich um Kinder und Jugendliche kümmern hat hier eine lange Tradition. Die Jugendheimstatt Heilsberg wurde am 9. April 1947 ins Leben gerufen, um obdachlosen, verwahrlosten Jungen aus den Ruinen der Stadt Frankfurt eine Heimat und Orientierung zu geben. Diese jungen Menschen fanden ein neues Zuhause in zwei Pryamidenzelten«, blickte der Bürgermeister zurück.
Er übergab gemeinsam mit Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) den symbolischen, goldenen Haustürschlüssel an die beiden Leiter des Efzet Heilsberg, Celina Arzt und David Neumann, sowie die Mitglieder des Zukunftausschusses Alessandra (11), Paulina (13) und Amelia (14).
Zuvor hatte Bürgermeister Wysocki in seiner Rede Jürgen Rüttgers, den ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, zitiert: »Deutschlands wertvollster Rohstoff ist nachwachsend: Es sind die jungen Leute«. Und fügte hinzu: »In diesem wertvollen Rohstoff, in die Zukunft unseres Landes, aber auch in unsere eigene Zukunft, haben wir hier investiert.«
Das hörte Sozialdemokratin Herta Schweden (92) gern. Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Parteifreund Norbert Feuchter hatte sie in der ersten Ortsbeiratssitzung 1997 das Projekt über die Bürgerinitiative Heilsberg initiiert.
Vorschlag mit
Modellen visualisiert

Mit Schweden freuten sich bei der Eröffnung des Efzet Heilsberg auch Jens Völker und Hartmut Schrade (beide CDU). Völker hatte 2011 den ersten Antrag im Ortsbeirat Heilsberg zum Bau eines Efzet am Standort Christeneck gestellt und sein Parteifreund Schrade visualisierte den Vorschlag mit Modellen. Im September 2012 wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst. Die Ausschreibung der Planungsleistung in Form eines Wettbewerbes erfolgte 2019. Einschließlich Erschließung sollte der Bau vor vier Jahren 650 000 Euro kosten. Die Kosten für das Gebäude stiegen dann aber auf rund 2,2 Millionen Euro.
Schwierige Suche
nach gutem Standort

Den Wettbewerb gewann das Architekturbüro Tzschoppe, der Bauantrag wurde im Mai 2020 erstellt und die Baugenehmigung im November 2020 erteilt. Im Mai 2021 erfolgte der erste Spatenstich, im Juli 2022 wurde Richtfest gefeiert. Nicht nur das Efzet, sondern auch sein Standort war zunächst umstritten. Anfangs sollte das neue Jugendhaus neben der Turnhalle des SSV Heilsberg gebaut werden, dann neben dem Anwesen der Freiwilligen Feuerwehr, später auf der Zigeunerwiese. Letztlich wurde es auf dem Christeneck errichtet und verfügt über eine große Außenanlage samt einem fantastischen Blick in die Wetterau und auf den Taunus.
Der Bürgermeister sagte dann noch, dass ein Zeitungstitel vom 12. Juni dieses Jahres – »Ein Haus mit ganz vielen Möglichkeiten« – das Efzet Heilsberg perfekt beschreibe.
Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die Besucher die Möglichkeit, das Haus zu besichtigen. Im Erdgeschoss gibt es einen Raum mit Billardtisch, Café und Bistrobereich, eine Fahrrad- und eine klassische Werkstatt. Im Obergeschoss einen Medienbereich, einen weiteren Raum mit Küche für Kochkurse, Basteln und Tischtennis sowie das Büro.
Sozialpädagogin Celina Arzt und ihr Kollege David Neumann legen Schwerpunkte im Kultur-, Medien- und erlebnispädagogischen Bereich. Ab 17. Juli wird das Haus mit Leben gefüllt. Zum Eröffnungsprogramm gehörten ein Graffiti-Workshop, eine Discoparty und ein Bike-Contest. Von Christine Fauerbach