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Lauter neue Gesichter

Das ist der neue Ortsbeirat Groß-Karben für die Jahre 2021 bis 2026 (von links): Dieter Pickel-Taron, Martin Menn, Hans-Jörg Müller, Jetty Sabandar und Markus Dreßler. Foto: Pegelow
Das ist der neue Ortsbeirat Groß-Karben für die Jahre 2021 bis 2026 (von links): Dieter Pickel-Taron, Martin Menn, Hans-Jörg Müller, Jetty Sabandar und Markus Dreßler. Foto: Pegelow

Karben. Traditionell wird die konstituierende Sitzung des neuen Ortsbeirats von dem bisherigen Ortsvorsteher eröffnet. Aber der CDU-Politiker Gerd Hermanns war nicht der einzige »alte« Ortsbeirat, der erschienen war im großen Saal des Bürgerzentrums. Alle ehemaligen Ortsbeiräte waren gekommen: Werner Gold, Margarethe Hermanns, Christel Zobeley und Hans-Jürgen Kuhl. Die fünf hatten in der vergangenen Wahlperiode jede Menge zu tun, und vor allem fielen in ihre Zuständigkeit etliche Großprojekte der Stadt.
Gerd Hermanns zählte sie zu Beginn der Sitzung auf: Die Sanierung des Ludwigsbrunnens, des Ortskerns und der Bahnhofstraße. Der Bau der Nordumgehung und die Erneuerung der Kreisstraße 246, ebenso die Nidda-Renaturierung mit dem Bau des großen Spielplatzes an der Nidda gegenüber dem Bürgerzentrum. Alles Projekte, bei denen die Meinung der Stadtteilpolitikerinnen und -politiker gefragt war und bei denen sie erste Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger waren. Auch der Spielplatz am Hessenring, ebenso die Neubaugebiete »Am Kalkofen« und auf dem ehemaligen KSG-Sportplatz seien wichtige Themen gewesen, mit denen sich der Ortsbeirat habe befassen müssen.
Ein umfangreiches Programm also, das die fünf Mitglieder zu absolvieren hatten. In dem neu gewählten Gremium ist kein einziger der bisherigen Beiräte mehr vertreten. Fünf Neue haben am Dienstagabend auf den Stühlen Platz genommen, je zwei von CDU und SPD und ein Grüner. Zum neuen Ortsvorsteher wurde Martin Menn gewählt. Der auf der SPD-Liste kandidierende »SPD-Sympathisant«, wie er von sich sagt, erhielt drei Stimmen und ist damit Nachfolger des CDU-Ortsvorstehers Gerd Hermanns. Aber wie schon in der Wahlperiode zuvor machte auch der neue Ortsvorsteher deutlich, dass man in dem Gremium weniger auf Parteipolitik als auf eine »konstruktive, vertrauensvolle und überparteiliche Zusammenarbeit« setze. »Ich denke, die wird uns auch gelingen«, so Menn. Der neue Ortsvorsteher dankte denn auch den ehemaligen Stadtteilpolitikern für die engagierte Arbeit zum Wohle des Stadtteils. »Für Sie waren es ereignisreiche Jahre«, griff Menn die von Hermanns genannten Themen auf.
Die weitere Wahl verlief als Mehrheitsabstimmung. So wurde der Grüne Markus Dreßler mit drei zu zwei Stimmen zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt. Einstimmig wählten die Mitglieder die Sozialdemokratin Jetty Sabandar zur Schriftführerin. CDU-Mann Hans-Jörg Müller, der gegen Menn für die Wahl zum Ortsvorsteher kandidiert hatte und dort ebenso wie bei der Wahl zum Stellvertreter unterlegen war, wurde einmütig zum stellvertretenden Schriftführer gewählt.
Rampe zum Baugebiet Kalkofen immer teurer
Neben den Wahlen hat es bei der konstituierenden Sitzung auch einiges Inhaltliches gegeben. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) teilte mit, dass die Umplanung für den barrierefreien Zugang zum Neubaugebiet »Am Kalkofen« mittlerweile vorliege. Die aktuellen Kosten würden aber deutlich über der Schätzung liegen. »Zurzeit kennen die Baupreise nur eine Richtung: nach oben.« Deshalb lägen die Angebote bei 240 000 bis 260 000 Euro, die Verwaltung habe rund 200 000 Euro geschätzt.
Zur nächsten Sitzung des Ortsbeirats werde man seitens der Verwaltung dieses Thema nochmals ansprechen. »Jedoch müssen Sie dann schnell entscheiden, denn an der Rampe hängt der Spielplatz.« Wie bereits berichtet, führt für den kurzen Weg aus dem Ortskern nur eine steile Treppe ins Neubaugebiet. Die Anwohnerinnen und Anwohner fordern seit langem eine Rampe. Diesen barrierefreien Zugang will die Stadt mit einer kurzen, zum Heldenberger Weg führenden Rampe schaffen. Diese muss zuerst gebaut werden, bevor dann der Spielplatz für das Neubaugebiet errichtet werden kann.
Ortsbegehung
Außerdem kündigte Rahn den Bau eines Bolzplatzes im Neubaugebiet an. Der werde rund 20 000 Euro kosten. »Jedoch werden wir wohl zwei- bis dreitausend Euro mehr in die Hand nehmen, um einen Rollrasen zu verlegen.«
Schließlich kündigte der neue Ortsvorsteher an, man werde seitens des Ortsbeirates die Bürger nach den Sommerferien zu einer Ortsbegehung einladen. »Wir wollen mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und hören, welche Kritik und Anregungen sie haben.« Von Holger Pegelow