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Leserzahl steigt wieder

Sie haben gut lachen, als sie die Karbener Büchereistatistik für 2018 vorstellen (von links): Bürgermeister Guido Rahn, Kulturausschussvorsitzende Sabine Helwig, Stadträtin Rosemarie Plewe und Büchereileiterin Antonia Berberich. Foto: Pegelow
Sie haben gut lachen, als sie die Karbener Büchereistatistik für 2018 vorstellen (von links): Bürgermeister Guido Rahn, Kulturausschussvorsitzende Sabine Helwig, Stadträtin Rosemarie Plewe und Büchereileiterin Antonia Berberich. Foto: Pegelow

  Karbens Büchereien haben die Vilbeler Konkurrenz verkraftet 

 

Karben. Mehr Entleihungen, mehr Anmeldungen, mehr Besucher als im Vorjahr. Mit den Karbener Büchereien geht es stetig aufwärts. Bei der Vorlage der Jahresstatistik für 2018 haben die Verantwortlichen aber schon auf das vierte Quartal dieses Jahres geblickt. Denn da passiert etwas sehr Wichtiges.
Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es immer. Was positiv klingt, hat häufig eine Kehrseite. Denn als die Bad Vilbeler Mediatheksbrücke über die Nidda im Jahr 2013 eröffnete, brachen die Entleihzahlen der Karbener Büchereien im Folgejahr ein. Statt rund 95 000 Entleihungen verzeichneten die Karbener Büchereien gerade noch knapp 78 000. Doch das ist überwunden. Denn langsam nähert man sich wieder den Ausleihzahlen von 2013 an. Immerhin 85 100 Entleihungen verzeichneten die Bücherei im City-Center sowie die drei Stadtteilbüchereien in Rendel, Burg-Gräfenrode und Petterweil. Und die Zahl der Neuanmeldungen stieg 2017 von 169 auf 187.

Das geht aus der Statistik 2018 hervor, die Bürgermeister Guido Rahn (CDU), Stadträtin Rosemarie Plewe (FW) und Büchereileiterin Antonia Berberich jetzt vorgestellt haben. Verglichen mit dem Jahr zuvor ist die Zahl der Entleihungen sogar wieder gestiegen. »Inzwischen sind viele abgewanderte Leser wiedergekommen«, sagt sie lächelnd bei der Vorlage des Zahenwerks, das sie jährlich erstellt. Die meisten Ausleihen gibt es in der zentralen Bücherei mit rund 54 500, doch Petterweil bringt es immerhin noch auf 11 000. Die Statistik belegt auch, an welchen Tagen wie viel ausgeliehen wurde. »Der Samstag ist weiterhin der beliebteste Tag, häufig kommen samstags Familien in die Bücherei, oft auch Väter mit Kindern, die unter der Woche keine Zeit haben«, hat Berberich notiert.

CITY-CENTER LIEGT VORNE
Außer den Entleihzahlen geben vor allen die Besucherzahlen den Verantwortlichen wichtige Hinweise auf die Akzeptanz der Büchereien. Hier liegt naturgemäß das City-Center mit fast 19 000 Besuchen ganz weit vorne. Das könnten nach Meinung der Verantwortlichen aber mehr sein. Den Grund nennt Stadträtin Rosemarie Plewe: »Die Bücherei hat leider keine Aufenthaltsqualität.« Will heißen: Hier halten sich die Leseratten und Bücherwürmer nicht gerne auf. »Es gibt auch keine Arbeitsplätze für Schüler und Studenten.« Das alles solle ab Oktober am neuen Büchereistandort geschaffen werden, kündigen Plewe, Berberich und der Bürgermeister an.

Längst hat die Stadt mit dem Eigentümer der Häuser auf dem Dreiecksgrundstück einen Mietvertrag abgeschlossen. »Wir werden am neuen Standort mit 60 000 Euro bald doppelt so viel zahlen wie am jetzigen«, sagt Rahn. Dafür werde man wesentlich mehr Platz haben.
Größer und moderner soll es rund 200 Meter weiter Richtung Bahnhof zugehen. Der neue Standort soll die gewünschte Aufenthaltsqualität bringen. »Wir schaffen dort einen Loungebereich und auch vier bis fünf Arbeitsplätze«, informieren der Bürgermeister und die Stadträtin bei der Pressekonferenz im Magistratszimmer.

VIELE NICHT AUS KARBEN
Der neue Standort, an dem Anfang Januar der volle Betrieb aufgenommen werden soll, wird wichtig sein, um die Stadtbücherei weiter voranzubringen, sprich die Besucherzahlen und die Zahl der Entleihungen steigern zu können. Die Stadt will nach Angaben Rahns auch den Gesamtetat für die Stadtbüchereien aufstocken, der aktuell 200 000 Euro beträgt.
Personell wurde schon etwas getan: Für den ausgeschiedenen Holger Winter und die langjährige Kraft Christiane Schilling, sind nun Anastasia Lupp und Natalia Linnemann neu in der City-Bücherei. Dass es demnächst ein paar mehr Stunden werden, hat man Schilling zu verdanken. »Die kann’s nicht lassen und fängt wieder als Minijobberin bei uns an«, schmunzelt das Stadtoberhaupt.

Aus dem Jahresbericht von Berberich hat er noch eine ganz spezielle Zahl herausgelesen: Rund ein Viertel der rund 1300 Leser kommt nicht aus Karben. »Das ist ein Beleg dafür, dass wir als Mittelzentrum anerkannt werden müssen. Denn wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung, die Menschen aus den Nachbarkommunen nutzen.« Viele der Nachbarkommunen verfügten nicht über solche Büchereien wie Karben. Würde die Stadt vom Land als Mittelzentrum eingestuft, flössen deutlich mehr Gelder vom Land Hessen an die Kommune als jetzt. »Das wollen wir durchsetzen, notfalls mithilfe eines Anwalts«, kündigte Rahn an.

Sie haben gut lachen, als sie die Karbener Büchereistatistik für 2018 vorstellen (von links): Bürgermeister Guido Rahn, Kulturausschussvorsitzende Sabine Helwig, Stadträtin Rosemarie Plewe und Büchereileiterin Antonia Berberich.  Foto: Pegelow