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Line Dance hat viele Fans – Die Nidderauer Muffins trainieren wieder nach der Winterpause ihre Schrittfolgen zur Countrymusik

Nidderau. Gut gelaunt und mit federnden Schritten eröffnen die Nidderauer Muffins die neue Saison. Im Hessischen Hof Heldenbergen wollen 15 aktive Mitglieder des Country- und Western-Clubs wissen, ob sie nach der Winterpause den Line Dance noch beherrschen. „Rechte Hacke vorn auftippen, rechten Fuß anheben und vor linkem Schienbein kreuzen, Schritt zurück mit links, Schritt nach rechts mit rechts“, erinnert Tanzlehrer Jörg Krieger an die Schrittfolge und begleitet von flotter Countrymusik sieht es jeder: Es klappt noch prima.

Wöchentlich dienstags ab 20 Uhr trainieren die Line Dancers den Tanz in der Linie. Einzeln in Reihen vor-, hinter- und nebeneinander absolvieren sie synchron in der Gruppe immer wieder die festgelegte Schrittfolge eines Tanzes bis der Musiktitel endet. Zwar gibt es auch beim Line Dance Partnertänze, doch gerade die Möglichkeit allein zu tanzen, empfinden viele Vereinsmitglieder als einladend. „80 Prozent unserer Tanzfreunde kommen ohne Partner“, sagt Krieger.

So auch Annette Jeckel aus Bad Vilbel. Schon seit zehn Jahren schwingt sie bei den Muffins das Tanzbein. Ihr mache es einen Riesenspaß. „Ich mag die Musik, die Atmosphäre und die Geselligkeit. Line Dance ist für mich Ausgleichssport“, erzählt sie. Die zahlreichen verschiedenen Schrittfolgen zu behalten, sei außerdem auch ein tolles Gedächtnistraining. Auswendig beherrscht sie 48 Counts, sprich Schrittfolgen. Es gibt Tänze mit bis zu 120 Counts und es kommen immer mehr dazu.

Kein Anfänger brauche aber vor der Fülle der Schritte Angst zu haben, versichert Jörg Krieger. „Wir arbeiten mit vielen Wiederholungen, so dass sich jeder erinnern kann.“ Er und seine Co-Trainerin Tina Weit bauen die Tänze individuell zur Tanzgruppe passend auf. Seit Krieger die eigenständige Tanzform 1990 in den USA das erste Mal gesehen hat, ist nicht nur er begeistert. „Seitdem sind zahllose Clubs wie Pilze aus dem Boden geschossen.“

Und er ist einer der wenigen Tänze, bei dem die Hände in den Taschen stecken. „Am besten hakt der Daumen in den Hosentaschen, dann können die Hände auch schnell wieder rauskommen, wenn es die Choreographie verlangt“, erklärt die Vorsitzende Jutta Kunz. Feste Kleiderregeln gelten zwar nicht, es gibt aber klassische Etikette. Westernhemden und -hüte sind bei öffentlichen Veranstaltungen Kult, Stiefel ein Muss und immer trägt man „Buckles“ (Gürtel). Zu den Trainingsstunden kommen die meisten in Jeans, Shirt oder Hemd, Turnschuhe aber sieht man an keinem Fuß.