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Lohgasse wird erneuert

Rahn will Haushalt ausgleichen und Bürger entlasten – Bauarbeiten sollen 2016 beginnen

Ohne Bordsteinkanten und damit barrierefrei soll die Lohgasse umgestaltet werden. Versetzte Parkplätze bremsen den Verkehr. Repro: Lori
Ohne Bordsteinkanten und damit barrierefrei soll die Lohgasse umgestaltet werden. Versetzte Parkplätze bremsen den Verkehr. Repro: Lori

Erste Überlegungen zur Um- gestaltung der Lohgasse in Klein-Karben hat es bereits vor Jahren gegeben. Nun hat Bürgermeister Guido Rahn (CDU) die aktuellen Pläne vorgestellt und die Anwohner um etwas Geduld gebeten.

Karben. Die Lohgasse in Klein-Karben soll saniert und umgestaltet werden. Bei einer Informations-Veranstaltung im Johanniter-Seniorenstift stellt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) die Pläne den rund 30 Bürgern vor – überwiegend Anwohner. Vorarbeiten hätten ergeben, „dass grundhaft saniert werden muss“, erläutert Rahn.

So sei die Straße schon seit Jahren in keinem guten Zustand, und die Bauarbeiten für den Seniorenstift und den Supermarkt hätten die Situation noch verschlechtert. Zwar hätten die Bauträger nach Ende der Baumaßnahmen das beseitigt, „wofür sie verantwortlich waren, aber das reicht eben nicht“, sagt der Bürgermeister.

Bürger einbeziehen

Bei der anstehenden Umgestaltung „haben wir uns für eine barrierefreie Gestaltung der Straße ohne Bordsteine entschieden, um den Anwohnern gerecht zu werden“, sagen Rahn und Michael Soborka vom Fachdienst Tiefbau im Hinblick auf die Bewohner des Johanniter-Seniorenstifts. Die Straße solle so umgestaltet werden, „dass ein gefahrloses Miteinander möglich ist“, sagt Rahn.

Die Trennung zwischen Fahrbahn und Bürgersteig werde durch die Abflussrinne markiert, erläutert Soborka. Er stellt anhand von Fotos und Skizzen Gestaltungsbeispiele vor. Die Straße soll gepflastert werden – die Zustimmung der Bürger vorausgesetzt –, da beim Pflaster besser als beim Asphalt nachgearbeitet werden könne. Etwa wenn Versorger an den Leitungen arbeiten müssten.

Für alle, die sich nicht so recht vorstellen können, wie das aussehen soll, empfehlen Rahn und Soborka, sich die Straßen im Baugebiet Im Sauerborn in Kloppenheim anzuschauen. Es gehe heute in erster Linie darum, „Sie als Bürger und Anwohner in die Planungen einzubinden und einen Trend zu erkennen, in welche Richtung es gehen soll“, schildert Rahn.

Anhand der gezeigten Fotos und Skizzen stoßen die Ideen zur Pflasterung der Straße rein optisch auf Zustimmung. Doch einige der Bürger sind noch immer skeptisch. „Ist so ein Pflaster nicht rutschiger und im Winter glatter als Asphalt?“, fragen die Bürger sich.

Dabei spiele die Körnung und auch das Alter des Pflasters eine Rolle, sagt Fachmann Soborka. „Wir würden das Pflaster begrüßen, wenn es sich nicht als holprig für Menschen mit Rollstuhl und Rollator erweist“, sagt Gabriele Roettger, Einrichtungsleiterin im Johanniter-Stift. Auch hier wird die Idee besprochen, die Befahrbarkeit der Straßen mit solchen Hilfsmitteln im Baugebiet Im Sauerborn in Kloppenheim einmal selbst auszuprobieren.

Zudem wünscht sich Roettger nach der Umgestaltung einen kleinen Platz für Begegnungen in der Straße. Um für langsames Fahren zu sorgen, sollen die Parkplätze unterschiedlich angeordnet werden. Außerdem könne die Straße, wenn das gewünscht sei, zur Spielstraße mit Schrittgeschwindigkeit ausgewiesen werden, sagen Rahn und Soborka einstimmig.

Straßenbeitrag offen

Bei einer Sanierung zum jetzigen Zeitpunkt wären die Bürger aufgrund der geltenden Straßenbeitragssatzung beitragspflichtig, müssten also zur Kasse gebeten werden. „Wir haben die Grundsteuer erhöht und wollen die Bürger nicht noch mehr belasten“, unterstreicht aber Bürgermeister Rahn.

Daher wolle man warten, bis die Frage der Straßenbeitragssatzung geklärt sei. Wenn der Haushalt ausgeglichen sei, könne auch die Straßenbeitragssatzung wieder abgeschafft werden, so der Rathauschef. Zwar sei die Sache am Gericht anhängig, doch man wolle sich mit dem Wetteraukreis außergerichtlich einigen, sagt Rahn zuversichtlich. Doch bis dahin wolle man die Zeit nutzen, um weiterhin zu planen und die Bürger in die Planungen einzubeziehen.

Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr begonnen werden. „Wir rechnen mit Baukosten in Höhe von 180 000 Euro brutto und einer geschätzten Bauzeit von 25 Werktagen“, schätzt Rahn. Es solle in zwei Abschnitten gebaut werden, um die Zufahrt zum Johanniter-Stift zu gewährleisten, fügt er noch hinzu. Nun wird das Thema der Lohgassen-Umgestaltung also angegangen.