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Massemer Erinnerung an Gerd Thomson – Verein schenkt Heimatmuseum ein Gemälde ihres verstorbenen Freundes

Bad Vilbel. Einen besseren Platz als im Massenheimer Heimatmuseum hätte der Verein „Wir Massemer“ für das Bild „Alt Massenheim“ des Künstlers Gerd Thomson (1946 – 2007) kaum finden können. Nach Auskunft des Museumsteams wird es seinen Platz im neuen Raum gegenüber dem Pferdeschlitten erhalten. Dort, wo sich heute eins der Sprossenfenster befindet, wird es auf weißem Hintergrund seinen Betrachtern entgegenleuchten. „Eingerahmt“ wird es von alten Gemeindeplänen auf der linken und einer Vitrine mit Exponaten, alten Bibeln und Gesangbüchern aus der evangelischen und katholischen Kirche in Massenheim auf der rechten Seite.

Erworben hat der Verein „Wir Massemer“ die „mit Wasserfarben kolorierte Zeichnung auf Bananenkarton“ für den Freundschaftspreis von 800 Euro von Barbara Thomson, der Witwe des vielseitigen Künstlers. Diese hatte zusammen mit Gerd Thomsons Freund Thomas Friesenhahn kürzlich eine Ausstellung im katholischen Gemeindesaal organisiert.

Claus Ströbel überreichte das Bild zusammen mit Vereinsvertretern an das Team des Heimatmuseums. „Wir wollten nicht, dass dieses Bild in irgend einem Häuschen verschwindet“, erklärte Claus Ströbel. Das Bild zeigt die evangelische Kirche mit einem Eck vom Ahrenshof. „Es ist, als hätte Gerd hier im Museum gestanden und beim Malen hinaus geschaut“, sagte Horst Tryba.

Die kulturelle Identität seiner Wahlheimat Massenheim hat der 1946 in Bad Brückenau geborene und in Frankfurt-Bornheim aufgewachsene Künstler auf vielen Landschaftsbildern am Erlenbach, am Römerbrunnen, im alten Ortskern oder auf Porträts von Massenheimer Charakterköpfen festgehalten. Seine Motive fand er mitten im prallen Leben sitzend, in Kneipen oder auf Plätzen. Auch die Schönheiten der Toskana und seiner Lieblingsstadt Venedig hat Gerd Thompson auf vielen Gemälden und Zeichnungen verewigt. „Wir sind über 15 Jahre nach Venedig in Urlaub gefahren. Mein Mann hatte sein Herz an die Lagunenstadt verloren“, sagt Barbara Thomson. Sein Wissen gab Gerd Thomson erst in seinem Atelier in der Eckenheimer Landstraße und später im Fechenheimer Künstlerzentrum an Nachwuchskünstler weiter.

Bis Ende des Monats wohnt Barbara Thomson noch in Massenheim. Sie zieht zu ihrer Tochter ins zwischen Köln und Bonn gelegene Metternich. Da sie sich räumlich verkleinert, will sie die meisten Werke ihres am 28. Januar 2007 in Massenheim verstorbenen Mannes verkaufen. Wer Interesse an einem Ankauf hat, kann sich unter der Telefonnummer (06101) 406252 bei ihr melden. (fau)