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Mehr Verkehr, mehr Verdruss – Die stetig wachsende Zahl von Baustellen und Festen sorgt bei der Stadt für viele Überstunden

Bad Vilbel. 1059 Überstunden haben die sechs Ordnungspolizisten der Stadt laut Statistik 2008 geleistet. Diese Zahl bewegt sich auf dem hohen Niveau der beiden Vorjahre. Grund dafür sind die immer beliebter und zahlreicher werdenden Feste und Sonderveranstaltungen sowie die vielen Baustellen. 267,5 Überstunden fielen für Verkehrskontrollen, 58,5 Überstunden für Radarmessungen an.

Am heftigsten schlägt auf dem Überstundenkonto laut Klaus Zeller, der die Statistik erstellt hat, der Bad Vilbeler Markt mit 226 Überstunden zu Buche, gefolgt vom Quellen- und Straßenfest mit Quellentriathlon (113,5) und dem Weihnachtsmarkt (57,5). Auch bei den abendlichen Verkehrskontrollen fällt auf, dass Park- und Halteverbote in verkehrsberuhigten Zonen nicht beachtet werden – selbst dann nicht, wenn es sich um Behindertenparkplätze oder Feuerwehr- und Notarztzufahrten handelt. Deshalb werde auf solche Verstöße künftig noch mehr geachtet. Die Baustellen reichen vom Wasserrohrbruch, der gesichert werden muss, bis zur Vollsperrung einer Straße oder zum aufwändigen Kreuzungsumbau. Mit stetig steigender Tendenz wurden vergangenes Jahr 233 verkehrsregelnde Anordnungen getroffen, davor teilweise Ortstermine angesetzt und immer die Anwohner informiert.

69 Überstunden fielen für einen Erste-Hilfe-Kurs gemeinsam mit Kollegen vom freiwilligen Polizeidienst an. Erstmals waren 15 Überstunden wegen der Einweisung von Personen in eine psychiatrische Klinik zu leisten. „Hoffentlich einmalig“ bleibt die Ermittlung von 58 Personen, denen die neue Steueridentifizierungsnummer nicht zugestellt werden konnte. 9922 Ordnungswidrigkeiten wegen Parkverstößen mussten 2008 eingeleitet werden. Gegenüber 2007 eine Zunahme um fast 50 Prozent, nachdem eine gesundheitlich angeschlagene Kollegin in der Innenstadt durch einen jungen Ordnungspolizisten ersetzt wurde. Die Zahl abgeschleppter Fahrzeuge, die im Parkverbot Müllwagen und andere Fahrzeuge behindert haben, hat sich von 44 auf 81 fast verdoppelt. Allein bei 18 Kontrollen außerhalb der regulären Dienstzeit wurden 1218 Ordnungswidrigkeiten registriert. Verwundert sind Zeller und seine Kollegen immer wieder, dass sie auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Brunnencenter fast bei jeder Kontrolle „100 Prozent Trefferquote“ haben. Denn die Benutzung der bis eine Stunde nach Geschäftsschluss geöffneten Tiefgarage mit 300 Plätzen ist kostenlos.

Bei 25 mobilen Geschwindigkeitsmessungen wurden 610 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Inklusive der stationären Tempomessanlagen liegt die Zahl der Ordnungswidrigkeiten mit 4981 zwar etwas höher als 2007, aber deutlich unter den 8586 des Jahres 2004, als die „Blitzer“ an der Landesstraße bei Massenheim neu aufgestellt wurde. Insgesamt war 2008 von über zwei Millionen durch den mobilen Messanhänger erfassten Fahrzeugen jedes elfte zu schnell unterwegs. Er blitzt nicht, liefert aber wertvolle statistische Daten über die Verkehrsmenge und das Tempo. Das Überfahren einer roten Ampel wurde 20 Mal geahndet. Zur Sicherung von Baustellen hatte die Verkehrspolizei 56 Anordnungen zu treffen. Weiter schritten die Beamten unter anderem ein bei Lärmbelästigungen, Verstößen gegen die Hundesatzung, aber auch gegen Radfahrer, die Verkehrsregelungen nicht beachtet haben. Außerdem nehmen sie sich zu jedem Schuljahresbeginn Zeit zur Schulwegsicherung mit der Polizei. Zeller: „Die Kinder wissen zu 99 Prozent, wie sie sich zu verhalten haben. Das Problem sind die Erwachsenen.“